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Anonymus, sv, um 1865, Wien I. Innere Stadt, Hoher Markt, Vermählungsbrunnen (1706 bis heute), Blick gegen Osten zum Lichtensteg

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Anonymus, Wien I. Innere Stadt, Hoher Markt, Josephssäule (1706-1732), Josephsbrunnen (1732-1792), Vermählungsbrunnen (1706 bis heute)

“Le hot marche – Vienne”

Weitere Beispiele und Geschichte von “Hoher Markt – Wien”:

Wilhelm Burger, Photograph, 1871, Wien I. Innere Stadt, Hoher Markt, Vermählungsbrunnen, Samuel Sonnenthal, Photohändler
https://sparismus.wordpress.com/2014/04/27/wilhelm-burger-photograph-1871-wien-i-innere-stadt-hoher-markt-vermahlungsbrunnen-samuel-sonnenthal-photohandler/

http://de.wikipedia.org/wiki/Vermählungsbrunnen

Der Vermählungsbrunnen (auch: Josefsbrunnen)
ist
ein Brunnen auf dem Hohen Markt im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt.

Vermählungsbrunnen1

Deutsch: Vermählungsbrunnen1, 2008

Vermählungsbrunnen2

Deutsch: Vermählungsbrunnen2, 2008

Vermählungsbrunnen3

Deutsch: Vermählungsbrunnen3, 2008

Geschichte

Josephsäule

Der Brunnen geht auf ein Gelübde zurück, das Kaiser Leopold I. im Jahre 1702 in der Sorge um die Wiederkehr seines Sohnes Joseph von der Belagerung der pfälzischen Festung Landau (im Spanischen Erbfolgekrieg) ablegte, das aber erst nach des Kaisers Tod (5. Mai 1705) von seinen Söhnen eingelöst wurde.

Unter Joseph I. wurde nach einem Entwurf des Hofarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach, vorerst ein hölzernes Monument angefertigt und am 19. März 1706 am Hohen Markt aufgestellt.

Das Aussehen dieser Josefssäule, die kein Brunnen war, ist in einem Kupferstich von 1706 und in der Ansicht des Hohen Marktes von 1715 überliefert; sie war, wie der heutige Brunnen, der Vermählung der Eltern Jesu gewidmet.

Ein nach vier Seiten ausschwingender Sockel enthielt an der Vorderseite unter einem Relief die Inschrift: „Viro Mariae de qva natvs est / Iesus / Austria Tvtelari / Leopoldo magno vovente / Iosephus I. Roman. Imperator / Semper Avgvstvs Erexit / M. DCC. VI.“ (zu deutsch: „Dem Gatten Mariens, aus der Jesus geboren ist, dem Schutzherrn Österreichs, gelobt von Leopold dem Großen, errichtet von Joseph I., Römischer Kaiser, allzeit Mehrer des Reiches, 1706“).

Zwei weibliche Statuen beiderseits des Sockels stellten die Demut und die Reinheit dar;

unter der „Demut“ war zu lesen: „Hvmilitas / erexit evm / ab / hvmilitate / ipsivs“ (zu deutsch: „Die Demut erhob ihn aus der Niedrigkeit“),

unter der „Reinheit“ standen die Worte: „Pvritas / flores / mei / frvctvs / honoris / et honestiatis“ („Reinheit, du blühst als Frucht meiner Ehre und Ehrbarkeit“).

Der Sockel trug die Statuen Marias, Josephs und des Hohenpriesters sowie sechs Säulen korinthischer Ordnung, die ihrerseits von einem hohen Wolkenaufsatz mit dem Symbol der Dreifaltigkeit bekrönt waren.

Brunnen

Küchelbecker berichtete 1732 über die Entstehung dieses hölzernen Denkmals:

„Diese höltzerne Modell ist durch seine Länge der Zeit, Wind und Wetter verfaulet, und in einen solchen Stand gesetzt worden, dass man es biß auf die drey Haupt-Statuen hat abtragen müssen. Vor kurttzen aber haben ietzige glorwürdigst regierende Kayserliche Majestät den Entschluß gefasset, diese Säule von Ertzt und Marmor aufzurichten, und zu dem Ende den 14. Aug. 1729 darzu, mit vielen Solennitäten, den ersten Stein geleget, wie denn dieselbe aus Ertzt gegossen den 12. Mart. 1732 würcklich aufgerichtet worden.“

Der von vier Brunnenbecken umgebene Sockel zeigt auf drei Seiten Reliefs: Anbetung der Hirten, Anbetung der Könige und Darstellung im Tempel. Auf der vierten findet sich die Inschrift: „Divo Josepho e Davidica stirpe / Deiparae virginis viro / Christi servatoris nutritio / praesentissimo Austriae patrono / nuncupatum Leopuoldo & Josepho Augg. / votum / Carolus VI. Rom. Imp. et Hispan. Rex / A patre ac fratre adumbratum opus / Aere ac marmore de Integro extruens / M. L. / Cura suprema aedif. caes. praef. Gundac. com. ab Althann Ano 1732“ (deutsch: „Dieses dem heiligen Josef aus Davids Stamm, dem Gatten der gottähnlichen Jungfrau, dem Ernährer Christi des Erlösers, dem allgegenwärtigen Schutzherrn Österreichs zugedachte, von den Kaisern Leopold und Joseph gelobte Denkmal hat Karl VI., römischer Kaiser und König von Spanien, von Vater und Bruder umschattet, durch Errichtung als Werk in festem Erz und Marmor ausgeführt. Unter der Aufsicht des obersten kaiserlichen Baupräfekten Gundaker Graf von Althann im Jahre 1732.“).

Auf dem Sockel stehen wie zuvor die Statuen Marias, Josefs und des Hohenpriesters. Die von vier Engelstatuen besetzten Sockelvorsprünge tragen vier korinthische Säulen, auf denen ein Bronzebaldachin aufsitzt. Die Marmorfiguren hat der venezianische Bildhauer Antonio Corradini geschaffen: am 30. November 1728 wurde ein Freipass „für die auf dem Hohen Markt neu erbauende St. Josephi Vermählungssäulen zu Venedig bestellte und herzubringende sieben weißmarmorne Statuen“ ausgestellt. Der Baldachin ist das Werk des Glockengießers Johann Baptist Divall. Hofsteinmetzmeister Elias Hügel aus Kaisersteinbruch wurde beauftragt den monumentalen Sockel und die Säulen aus Untersberger Forellenmarmor, einem dichten Kalkstein, die Brunnenbecken und die Kettenträger aus härtestem Kaiserstein zu gestalten.[1] Allerdings stellte sich bei einer von Juli 2006 bis Oktober 2008 durchgeführten Gesamtrestaurierung durch die Magistratsabteilung 31 (Wiener Wasserwerke) unter der Leitung des Restaurators Klaus Wedenig und dem Bundesdenkmalamt Wien heraus, dass lediglich die „Außenhaut“ des Sockels aus Unterberger Marmor besteht, während darunter als tragendes Element Kaiserstein dient.[2]
Am 12. März 1732 war der Brunnen fertig, und am 14. April wurde er eingeweiht. Die Hernalser Wasserleitung, die ihn speiste, wurde durch Einbeziehung der Hauptquelle der Als verstärkt. Durch den höheren Wasserdruck konnten nun auch andere Brunnen der Stadt versorgt werden, allerdings hatte dies einen weitgehenden Rückgang des Wasserstandes beim Alserbach zur Folge.
Im Kriegsjahr 1944 durch Bomben beschädigt, ist der Josefsbrunnen in den Jahren 1950 bis 1955 wiederhergestellt worden, den zerstörten Kopf der Marienstatue restaurierte der junge Bildhauer Wander Bertoni.

https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Vermählungsbrunnen

Vermählungsbrunnen
(1, Hoher Markt; eigentlich Josefsbrunnen).


Hoher Markt, Vermählungsbrunnen, 1856

1702 gelobte Leopold I., eine Säule zu Ehren des heiligen Josef zu errichten, wenn sein erstgeborener Sohn Joseph (I.) die Festung Landau einnähme und glücklich aus dem spanischen Erbfolgekrieg heimkehre. Da Leopold I. aber schon bald nach Josephs siegreicher Rückkehr starb, erfüllte Joseph das Gelübde seines Vaters.

1707 wurde das Denkmal nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach auf dem Hohen Markt errichtet.

Der Galgen und der Pranger, die hier standen, wurden weggerissen und auf diesem Platz fortan keine Exekutionen mehr durchgeführt.

Da sich jedoch in der Mitte des Platzes noch das Brunnenhaus befand, musste das Denkmal leicht versetzt errichtet werden. Das hölzerne Modell, 1706 vollendet und am 19. März 1707 aufgerichtet, stellte einen Tempel mit sechs Säulen dar, dessen Entwurf auf Joseph I. selbst zurückgehen soll. Der Tempel mit der Gruppe der Vermählung Mariens wurde aus Holz gearbeitet. Die Figuren (Maria, Josef, Hohepriester) hatte Antonio Corradini aus Erz gegossen, auf der rechten Seite des Piedestals stand die allegorische Figur der Demut, auf der linken jene der Reinheit.

Karl VI. ließ das hölzerne Votivdenkmal, das durch Wind und Wetter stark gelitten hatte, 1725 abtragen und als Ersatz dafür einen Tempel auf korinthischen Säulen aus weißem Marmor und Erz nach einer Zeichnung von Joseph Emanuel Johann Fischer von Erlach errichten (Grundsteinlegung am 14. August 1729, Weihe durch Kardinal Graf Kollonitsch am 14. April 1732). Die Architektur stammte vom Hofsteinmetz Elias Högl (Hügel), der mit ornamentalen und pflanzlichen Motiven verzierte Bronzebaldachin wurde vom Glockengießer Johann Baptist Divall geschaffen. An beiden Seiten wurde außerdem ein Springbrunnen errichtet. Einer davon ersetzte den im 16. Jahrhundert errichteten Röhrenbrunnen der Hernalser Wasserleitung, der zuletzt 1633 erneuert wurde. Das neue Brunnenbecken schuf Lorenzo Mattielli.

1848 wurde das Denkmal beschädigt und die Metallverzierungen gestohlen, die Wiederherstellung erfolgte erst Jahre danach.

Literatur:

Richard Perger: Der Hohe Markt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1970 (Wiener Geschichtsbücher, 3), S. 62 ff .

Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 83

Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 472 f.

Thomas Zacharias: Joseph Emanuel Fischer von Erlach. 1960, S.155 f.

Leopold Mazakarini: Der Vermählungsbrunnen am Hohen Markt. In: Frühe Denkmäler mit politischen und zeitgeschichtlichen Aussagen (Gesellschaft für Natur- und Heimatkunde [Hg.], 2) 1987, S. 16 ff.

Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 94 f.

Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956 , S. 61 (Maria-Vermählungs-Säule).

Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 2. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 376 f.

http://www.vienna-timeline.com/?page_id=6726


Hoher Markt um 1880 © Oscar Kramer / Sammlung Thomas Zeiziger

Mag. Ingrid Moschik,
Staatsmündelkünstlerin



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