
“VERLAG VON V. A. HECK IN WIEN.
BILDER AUS ALT-WIEN
95. Ring-Theater.
M. Frankenstein & Co. phot.
Nachdruck verboten.”
Photographie von M. = Michael Frankenstein (1843 Wiener Neustadt – 1918 Wien)
nach der Natur fotografiert
Ringtheater = KOMISCHE OPER (1874 – 1881)
Ausführliche Biographie und weitere Beispiele von “Verlag V. A. Heck in Wien” auf Sparismus:
Verlag V. A. Heck in Wien, um 1877, Bilder aus Alt-Wien, Der Fenstergucker, Meister Anton Pilgram https://sparismus.wordpress.com/2015/05/17/verlag-v-a-heck-in-wien-um-1877-bilder-aus-alt-wien-der-fenstergucker-meister-anton-pilgram/
Verlag V. A. Heck in Wien, 1877, Bilder aus #Alt-Wien, 25, #Judenplatz, Blick südwärts zum #AmHof, links der #Steffl, nach Salomon Kleiner, 1725 https://sparismus.wordpress.com/2015/05/18/verlag-v-a-heck-in-wien-1877-bilder-aus-alt-wien-25-judenplatz-blick-sudwarts-zum-amhof-links-der-steffl-nach-salomon-kleiner-1725/
Verlag V. A. Heck in Wien, 1877, Bilder aus #AltWien, 125, #Burgbastei, Blick in Richtung #Steffl, nach Gouache von Laurenz Janscha, 1797 https://sparismus.wordpress.com/2015/05/19/verlag-v-a-heck-in-wien-1877-bilder-aus-altwien-125-burgbastei-blick-in-richtung-steffl-nach-gouache-von-laurenz-janscha-1797/
Verlag V. A. Heck in Wien, 1877, Bilder aus #AltWien, 13, #Paradiesgarten, Blick in Richtung #Josefstadt, #Kahlenberg, nach Franz Wolf, 1832 https://sparismus.wordpress.com/2015/05/20/verlag-v-a-heck-in-wien-1877-bilder-aus-altwien-13-paradiesgarten-blick-in-richtung-josefstadt-kahlenberg-nach-franz-wolf-1832/
Verlag V. A. Heck, 1877, #AltWien, 36, Blick von der Schottenbastei, links Alservorstadt mit Lichtenthaler Kirche, rechts Rossau mit Servitenkirche, 1820 https://sparismus.wordpress.com/2015/05/21/verlag-v-a-heck-1877-altwien-36-blick-von-der-schottenbastei-links-alservorstadt-mit-lichtenthaler-kirche-rechts-rossau-mit-servitenkirche-1820/
Verlag V. A. Heck, 1877, #AltWien, 22, Wasserglacis vor dem Karolinentor, vor 1850, heute Teil des Stadtparks mit Kursalon https://sparismus.wordpress.com/2015/05/22/verlag-v-a-heck-1877-altwien-22-wasserglacis-vor-dem-karolinentor-vor-1850-heute-teil-des-stadtparks-mit-kursalon/
Landespolizeidirektion Wien
Schottenring 7-9
1010 Wien
https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Heßgasse
Heßgasse (1),
nach Demolierung der Befestigungsanlagen in diesem Bereich (1868/1869) eröffnet und benannt (1870) nach Heinrich Freiherr von Heß.
Gebäude
Nummer 7: Wohnung Anton Bruckners (1877-1895).
Literatur
Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matriken-Führer und Familienforscher. Wien: Verlag d. Österr. Inst. für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde [1929], S. 160 (benannt 1870)
Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
Verwaltungsbericht der Stadt Wien 1912, S. 175 (Wiederbenennung?)
https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Ringtheater
Ringtheater (1, Schottenring 7).
Die ersten Pläne gehen auf das Jahr 1872 zurück, als eine Proponentengruppe am Schottenring ein “Wiener Actien Theater” errichten wollte (Aufbringung der Mittel durch die Gründung einer AG). Am 3. Oktober 1872 erfolgte die kaiserliche Genehmigung zum Bau eines stabilen Theaters unter dem Namen “Komische Oper” für “theatralische Vorstellungen jeder Art und des Ballets”, am 29. Jänner 1873 erteilte die Gemeinde Wien den Baukonsens.
Das Theater wurde 1873/74 nach Plänen von Emil von Förster erbaut (Baubeginn Februar 1873).
Da die Bauparzelle klein war, das Theater aber 1700 Personen Platz bieten sollte, musste Förster eine Raumerweiterung nach oben anstreben. Das Ringtheater wurde am 17. Jänner 1874 als “Komische Oper” unter der Direktion von Albin Swoboda mit “Barbier von Sevilla” eröffnet. Die polychrome Malerei am Plafond stammte von Ignaz Schönbrunner, die Bildhauerarbeiten des Auditoriums von Georg Schröffl. Die fächerförmige Bekrönungsgruppe über den Giebelgraden schuf Edmund Hellmer.
Bereits im Sommer 1874 entschloss sich das Konsortium, das Theater in Hinkunft nicht mehr selbst zu führen, sondern zu verpachten; unter den Bewerbern befanden sich auch Gabor Steiner und Johann Strauß, doch fiel die Entscheidung zugunsten des bisherigen artistischen Leiters Willy Hasemann, der Internationale Gastspiele vorsah. Nach mehrmaligem Wechsel wurde das Theater 1878 von Karoline Völkel-Strampfer gepachtet und in ein Lustspieltheater umgewandelt (Direktion Friedrich Strampfer). Zugleich mit der Repertoireänderung erhielt das Theater am 16. September 1878 den neuen Namen Ringtheater. Die Geschwister Strampfer präsentierten einen vielfältigen Spielplan. Ab 1880 stand das Theater unter der Direktion von Franz Jauner, unter dem es am 8. Dezember 1881 unter dramatischen Umständen abbrannte (Ringtheaterbrand). Von einem Wiederaufbau wurde Abstand genommen. An der Stelle der abgetragenen Brandruine entstand aus Mitteln der kaiserlichen Privatschatulle das sogenannte Sühnhaus, das 1945 ausbrannte und 1951 abgetragen wurde. Lange Zeit blieb das Grundstück unverbaut. Erst 1969-1971 entstand (unter gleichzeitiger Heranziehung des Nachbargrundstücks) der Neubau der Polizeidirektion (1, Schottenring 7-9).
Der Ringtheaterbrand und der folgende Prozess wurde literarisch von Helmut Qualtinger und Carl Merz mittels eines Theaterstücks aufgearbeitet.
Literatur
Emil Ritter von Förster: Die Komische Oper in Wien. In: Allg. Bauztg. 40 (1875), S. 23 f.
Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S 417
Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 694 ff.
Carl Merz; Helmut Qualtinger: Alles gerettet. Der Ringtheaterbrand-Prozeß. München, Wien: Langen Müller 1963
Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 1. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, S. 145 f.
Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 2. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, S. 492 ff.
Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, S. 184
Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 11. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, S. 184 ff.
Emil Winkler: Technischer Führer durch Wien. Wien: Lehmann & Wentzel 1873, S. 273 f.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ringtheater
Das Ringtheater
war ein volkstümliches Theater am Schottenring 7 im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt, das 1881 durch einen schweren Brand zerstört wurde.
Heute befindet sich an seiner Stelle die Landespolizeidirektion Wien.
Deutsch: Das 1881 abgebrannte Ringtheater am Schottenring 7 in Wien, Innere-Stadt, vor/before 1881. Blickfänge einer Reise nach Wien – Fotografien 1860-1910; Ausstellungskatalog des Wien Museums, 2000/2006.
Geschichte
Im Oktober 1872 erhielt ein Konsortium von drei Herren durch kaiserliche Entschließung die Konzession für ein „neues stabiles Theater auf dem Schottenring gegenüber der Börse unter dem Namen
,Komische Oper‘
für theatralische Vorstellungen jeder Art und des Balletts“.
Zur Beschaffung des Bau- und Betriebskapitals wurde eine Aktiengesellschaft gegründet. Mit der Planung und Bauausführung wurde Emil von Förster betraut. Da ihm nur eine relativ kleine Bauparzelle zur Verfügung stand, das Theater aber 1700 Personen fassen sollte, strebte er eine Raumerweiterung nach oben an und erreichte das durch eine verschachtelte Gliederung von Vestibülen, Gängen und Stiegenhäusern.
Die Komische Oper, die als Gegenpol zur Hofoper „leichte“ Opern spielen sollte, wurde am 17. Jänner 1874 unter der Direktion Albin Swobodas mit Rossinis Der Barbier von Sevilla[2] eröffnet.[3]
Zunächst führte die Aktiengesellschaft, auf welche die Konzession übergegangen war, den Betrieb auf eigene Rechnung. Der von der Aktiengesellschaft als künstlerischer Leiter engagierte Albin Swoboda legte die Direktion bereits am 9. März 1874 wieder zurück.
In der Folge lösten die Direktoren einander immer wieder kurzfristig ab.
Es gelang keinem, das Haus zum Erfolg zu führen, zeitweilig war es sogar geschlossen. Auch der erfolgreiche Direktor des Theaters an der Wien, Friedrich Strampfer, vermochte sich nicht länger als drei Jahre über Wasser zu halten, obwohl er das Haus in
Ringtheater
umbenannte und das Repertoire um Sprechstücke, deutsche und italienische Oper sowie Varieté erweiterte. Zu finanziellen Schwierigkeiten kamen auch immer wieder technische, wie unter anderem bei den Proben zu den „Sieben Raben“. [3]
Mit 1. Juni 1881 pachtete Franz Jauner das Theater.
Die Hoffnung, dass nunmehr unter seiner theaterkundigen Leitung das Unternehmen endlich gedeihen werde, machte die verheerende Brandkatastrophe,
der Ringtheaterbrand,
vom 8. Dezember 1881 zunichte: Knapp vor einer Aufführung von Hoffmanns Erzählungen brach ein Feuer aus, das das (im Eigentum des Stadterweiterungsfonds befindliche, versicherte) Theatergebäude vollständig vernichtete[4] und nach offiziellen Angaben mindestens 384 Todesopfer forderte.[5]
Deutsch: Die Brandruine des Ringtheaters am Schottenring 7 in Wien am 8. Dezember 1881. Deutsch: Blickfänge einer Reise nach Wien – Fotografien 1860-1910; Ausstellungskatalog des Wien Museums
Daraufhin wurde 1882 ein neues Gesetz betreffend die Einrichtung der Theater und Sicherheitsvorkehrungen (unter anderem Eiserner Vorhang, nach außen öffnende Türen, Imprägnierung der Bühnendekorationen) erlassen.
An der Stelle des Ringtheaters entstand aus Privatmitteln des Kaisers das so genannte Sühnhaus, ein Zinshaus, dessen Zinsertrag wohltätigen Zwecken zufloss.
Es wurde 1945 schwer beschädigt und 1951 abgetragen; 1969−1974 wurde auf dem Areal ein Amtsgebäude errichtet, in welchem die Bundespolizeidirektion Wien sowie das Generalinspektorat der Sicherheitswache, nunmehr zusammengefasst in der Landespolizeidirektion Wien, untergebracht wurde.
Heute erinnert an den Brand noch eine Gedenktafel am Polizeigebäude.
Vier Statuen, das sogenannte „Singende Quartett“, die auf den Pilastern der Attika standen, befinden sich heute im Pötzleinsdorfer Schlosspark.
Am 8. Dezember 1881 brach kurz vor sieben Uhr knapp vor Beginn der Oper “Hoffmanns Erzählungen” im fast voll besetzten Haus der Brand im Ringtheater (Schottering) aus. (Foto: http://www.wien.gv.at)
http://de.wikipedia.org/wiki/Ringtheaterbrand
Der Ringtheaterbrand in Wien am 8. Dezember 1881
war eine der größten Brandkatastrophen des 19. Jahrhunderts in Österreich-Ungarn.[1] Die Zahl der Todesopfer betrug nach offiziellen Angaben 384; Schätzungen gingen von noch mehr Toten aus.[2], Ludwig Eisenberg schreibt von nahezu 1.000 Toten.[3]
Ringtheater fire in Vienna, December 8, 1881. Manfred Mischinger:Die österreichischen Feuerwehrhelme ISBN3-200-00574-2.
Ursache und Ablauf
An jenem Abend wurde im Ringtheater (am 17. Jänner 1874 eröffnet als Komische Oper Wien) Jacques Offenbachs Hoffmanns Erzählungen gegeben. Als die Besucher für den Vorstellungsbeginn um 19 Uhr[1] ihre Plätze einnahmen, wurde hinter der Bühne bei fünf Schaukästen die Gasbeleuchtung entzündet. Durch Versagen der elektropneumatischen Zündvorrichtungen strömte Gas aus, welches beim nächsten Zündversuch explodierte. Das entstandene Feuer sprang auf die Prospektzüge über, bevor es sich rasch über den Rest der Bühne und schließlich im Zuschauerraum ausbreitete.
Erst eine halbe Stunde später versuchte man, die Zuschauer zu retten, erschwert durch grundlegende Probleme: Die aus Öllampen bestehende Notbeleuchtung soll nicht gebrannt haben, da – aus Geldmangel – die Lampen nur für Überprüfungen gefüllt worden sein sollen. Außerdem öffneten sich die Notausgänge nur nach innen, was die flüchtenden Besucher hinderte, das Gebäude rechtzeitig zu verlassen. Ein durch ein seitliches Fenster einströmender Luftzug fachte das Feuer weiter an.
Aufgrund einer Fehleinschätzung der Lage hielt die Polizei im Theatervorraum Helfer mit dem Hinweis „Alles gerettet!“ von weiteren Rettungsversuchen ab. [2]
Unter den Toten befand sich auch Ladislaus Vetsera (* 1865), ein Bruder von Mary Vetsera.
Folgen
Als spontane Reaktion auf den Brand wurde die Wiener Freiwillige Rettungsgesellschaft gegründet.
Der Brand hatte innerstaatliche wie internationale Auswirkungen auf den vorbeugenden Brandschutz vor allem im Theaterbereich und die entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen für den Theaterbau in Österreich.
So wurde beispielsweise der Eiserne Vorhang zur Trennung der Bühne vom Zuschauerraum eingeführt, und die Dekorationen mussten ab diesem Zeitpunkt imprägniert werden. Die größeren Theater wurden verpflichtet, an jeder Vorstellung einen uniformierten Sicherheitsbeamten teilnehmen zu lassen, der im Brandfall die nötigen Anordnungen zur Lenkung der großen Menschenmenge zu treffen hatte. Er hatte bis zum Abgang des letzten Zuschauers im Theater zu verbleiben. Die Regelung gilt bis heute.
Der verantwortliche Theaterintendant Franz von Jauner wurde als Verantwortlicher zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, wurde aber nach nur einigen Wochen Gefängnisaufenthalts durch einen kaiserlichen Gnadenerlass entlassen.[3]
1829 hatte Wien die erste (30 Paragraphen umfassende) Bauordnung erhalten. Diese wurde 1859 und 1868 durch eine neue Bauordnung abgelöst. Die den Ringtheaterbrand berücksichtigende Bauordnung für Wien von 1883, ein niederösterreichisches Landesgesetz,[4] war bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts gültig.[5]
Aus Betroffenheit wurde auf dem Bauplatz des niedergebrannten Theaters aus privaten Mitteln von Kaiser Franz Joseph das so genannte Sühnhaus errichtet. Die Mieteinnahmen dieses Zinshauses flossen karitativen Zwecken zu. Das Gebäude wurde 1945 bei Kriegsende schwer beschädigt und musste 1951 abgetragen werden. Heute steht auf dem Areal das Amtsgebäude der Landespolizeidirektion Wien.
Zwei der Säulen des Ringtheaters wurden später in der Basilika von Kaisermühlen verbaut.[6]
Der Prozess gegen die Verantwortlichen des Brandes wurde literarisch in den 1960er Jahren von Helmut Qualtinger und Carl Merz unter dem Titel Anatomie einer Katastrophe beschrieben.[7] Verfilmt wurde der Text unter dem Titel „Alles gerettet. Der Ringtheaterprozeß“.
http://www.planet-vienna.com/spots/ringtheater/ringtheater.htm
Ehemaliges Ringtheater
http://de.wikipedia.org/wiki/Sühnhaus
Das Sühnhaus oder K. K. Stiftungshaus
war ein Zinshaus (Miethaus) am Schottenring 7 im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt, das nach dem Brand des Ringtheaters von 1881 an dessen Stelle errichtet wurde.
Nach dem verheerenden Ringtheaterbrand, bei dem mindestens 384 Menschen ums Leben kamen, finanzierte Kaiser Franz Josef aus seiner Privatschatulle den Bau eines Miethauses. Die Erträge dieses Miethauses sollten laut kaiserlicher Anordnung für ewige Zeiten wohltätigen Stiftungen zufließen. Im zweiten Stock des Gebäudes erinnerte eine Kapelle (Unbefleckte Empfängnis) an die Opfer des Brandes. Da das Gebäude rasch fertiggestellt sein sollte, wurde auch an Sonntagen daran gearbeitet.
Das Gebäude wurde von 1882 bis 1885 errichtet.
Der Architekt war wie bei vielen anderen Gebäuden der Ringstraße Friedrich von Schmidt. Es wurde am 26. Jänner 1886 durch eine Messe in der Kapelle, bei der auch der Kaiser anwesend war, eröffnet. Zur Eröffnung prägte auch das K. K. Hauptmünzamt Medaillen. Trotz günstiger Mieten waren anfangs nicht alle Wohnungen vermietet, da das mit diesem Ort verbundene tragische Ereignis noch nicht lange zurücklag. Zu den ersten Mietern zählte der frisch verheiratete Sigmund Freud, welcher aber bereits 1891 in die nahegelegene Berggasse übersiedelte. Im selben Jahr wurde das Sühnhaus zum Sterbehaus seines Architekten, Friedrich von Schmidt.
Deutsch: Das Sühnhaus am Schottenring 7 an der Wiener Ringstraße, nach / after 1885. Blickfänge einer Reise nach Wien – Fotografien 1860-1910; Ausstellungskatalog des Wien Museums, 2000/2006.
1945 wurde das Sühnhaus bei einem Bombenangriff schwer beschädigt und 1951 abgetragen.
An seinem Platz wurde 1974 der Sitz der damaligen Bundespolizeidirektion Wien und heutigen Landespolizeidirektion Wien errichtet. Heute erinnert an den Brand noch eine Gedenktafel am Polizeigebäude.
Literatur
Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Kremayr und Scheriau. ISBN 3-218-00543-4.
Kaiserliches Stiftungshaus (Sühnhaus). Wien 1, Schottenring 7. In: Peter Haiko, Renata Kassal-Mikula: Friedrich von Schmidt. (1825–1891). Ein gotischer Rationalist (= Historisches Museum der Stadt Wien. Sonderausstellung 148). Museen der Stadt Wien, Wien 1991, ISBN 3-85202-102-2, S. 144–147.
Mag. Ingrid Moschik,
Staatsmündelkünstlerin
