http://www.europeana.eu/portal/record/08547/sgml_eu_php_obj_sm008766.html
Rückerinnerung an das III. deutsche Turnfest zu Leipzig 1863
http://museum.zib.de/sgml_internet/img_disp.php?img=sm008766&width=600
Title:
Postkarte
Description:
Postkarte, s/w, beschrieben, Karte gelaufen, mit Poststempel und Marke, Vorderansicht der Festhalle zum III. Deutschen Turnfest 1863 in Leipzig;
Vorderansicht der Festhalle. Die nach Plänen des Architekten Lipsius erbaute Festhalle stand 500 Schritte von der Stadt vor dem Zeitzer Tore….;
Aufbewahrung/Standort: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig;
Technik: Foto
Creator:
Neugebauer, J.L. (Verlag)
Geographic coverage:
Leipzig-Li., Markt 4 [Ort] [Production]
Date of creation:
1913 [Production]
Type:
Postkarte; Postkarten; Bild- und Tonträger; Sportgeschichte
Format:
9,0 x 14,5 cm; Karton
Subject:
building; Sportstätte; Zuschauer; Leipzig; Festhalle; Leipzig; Festhalle; Fahne; 1863; 1913.07.08; 1863; Non-specified: III. Deutsches Turnfest ()
Identifier:
Inventarnummer FV 812/95; GOS-Nr. sm008766 [Metadata]
Source:
Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Data provider:
Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Provider:
Athena
Providing country:
Germany
Leipzig
Leipzig, Germany
https://de.wikipedia.org/wiki/Leipzig
Leipzig?/i
(Mundart Leipzsch, Leibz’sch[2][3])
ist eine kreisfreie Großstadt im Freistaat Sachsen.
Mit 560.647 Einwohnern[4] beziehungsweise amtlich 544.479 per 31. Dezember 2014[5] ist sie die einwohnerstärkste Stadt des Freistaates vor der Landeshauptstadt Dresden, die elftgrößte Stadt der Bundesrepublik Deutschland sowie die am schnellsten wachsende Großstadt Deutschlands.[6]
Deutsch: Panorama der Leipziger Innenstadt vom Völkerschlachtdenkmal, 2006.
Leipzig bildet in Mitteldeutschland ein Zentrum für Wirtschaft, Handel, Verkehr, Verwaltung, Kultur, Bildung und die Kreativszene.[7] Sie hat als Stadt mit sehr hoher Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit eine weit überregionale Ausstrahlung.[8]
Leipzig ist eines der sechs Oberzentren Sachsens und bildet mit der rund 32 Kilometer entfernten Großstadt Halle (Saale) im Land Sachsen-Anhalt den Ballungsraum Leipzig-Halle, in dem etwa 1,1 Millionen Menschen leben. Mit Halle und weiteren Städten in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist Leipzig Teil der Metropolregion Mitteldeutschland.[9]
Nach Verleihung des Stadtrechts und der Marktprivilegien um das Jahr 1165 entwickelte sich Leipzig bereits während der deutschen Ostsiedlung zu einem wichtigen Handelszentrum. Leipzigs Tradition als bedeutender Messestandort in Mitteleuropa mit einer der ältesten Messen der Welt geht auf das Jahr 1190 zurück und war eng mit der langjährigen Rolle Leipzigs als internationales Zentrum des Pelzhandels verknüpft.
Deshalb wurde Leipzig am 20. Dezember 1937 offiziell in Reichsmessestadt Leipzig umbenannt.[10] Die Stadt ist ein historisches Zentrum des Buchdrucks und -handels. Außerdem befinden sich in Leipzig eine der ältesten Universitäten sowie die ältesten Hochschulen sowohl für Handel als auch für Musik in Deutschland. Leipzig verfügt über eine große musikalische Tradition, die vor allem auf das Wirken von Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy zurückgeht und sich heute unter anderem auf die Bedeutung des Gewandhausorchesters und des Thomanerchors stützt.
Im Zuge der Montagsdemonstrationen 1989, die einen entscheidenden Impuls für die Wende in der DDR gaben, wurde Leipzig als Heldenstadt[11] bezeichnet. Die informelle Auszeichnung für den so mutigen wie friedlichen Einsatz vieler Leipziger Bürger einschließlich Kurt Masurs im Umfeld der Leipziger Nikolaikirche prägte den Ruf der Stadt[12] nach der Wende und wird beim Stadtmarketing unter dem Motto „Leipziger Freiheit“ aufgegriffen. Darüber hinaus ist Leipzig für seinen Reichtum an aufwändig sanierten bzw. rekonstruierten Kulturdenkmalen und städtischen Kanälen, den artenreichen Zoo sowie das durch Rekultivierung ehemaliger Braunkohletagebaue entstehende Leipziger Neuseenland bekannt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Südvorstadt_(Leipzig)
Der Ortsteil
Südvorstadt
ist ein Bereich der Stadt Leipzig, der sich zwischen dem Zentrum der Stadt und dem durch Eingemeindung entstandenen Stadtteil Connewitz erstreckt.
Er ist als Verwaltungseinheit im Stadtbezirk Süd in seiner jetzigen Form bei der kommunalpolitischen Gliederung der Stadt im Jahre 1992 entstanden. Davor wurde das Gebiet auch als äußere Südvorstadt bezeichnet.
Die Südvorstadt ist wegen ihrer Nähe zum Zentrum aber auch zu größeren Grünbereichen ein beliebtes Wohngebiet mit Altbausubstanz. Dass sie insbesondere von jungen Leuten bevorzugt wird, liegt nicht zuletzt an der entlang der Karl-Liebknecht-Straße entwickelten Kneipen-, Kleinkunst- und Alternativszene und der Nähe zur Universität Leipzig.
Die Lage der Südvorstadt Leipzig, 2002.
Geschichte
Bis zur städtischen Erschließung
Von einem an der heutigen Arndtstraße aufgefundenen Gräberfeld aus der Eisenzeit abgesehen, begann die Besiedlung des Raumes der Südvorstadt etwa nach dem Jahr 600 mit dem altsorbischen Dorf Lusitz im Bereich der heutigen Alfred-Kästner-Straße, das aber aus unbekannten Gründen im 14. oder 15. Jahrhundert aufgegeben wurde.
Die Mühle dieses Dorfes übereignete 1241 Markgraf Heinrich von Meißen den Nonnen des Leipziger St.Georg-Klosters. Die Mühle verlegten diese zwar 1287 in Stadtnähe (Nonnenmühle), betrieben aber bis 1541 am westlichen Ende der heutigen Schenkendorfstraße ein landwirtschaftliches Vorwerk. In dem danach von Dr. Peter Rothe geführten Vorwerk kam es 1593 zu einem Streitgespräch zwischen Lutheranern und Calvinisten.
In dem in Leipzig folgenden Calvinistensturm wurde das Vorwerk niedergebrannt und hieß nach seinem Wiederaufbau nun Brandvorwerk.
1746 ist von einer Ausflugs- und Vergnügungsgaststätte im Brandvorwerk die Rede.
1844 eröffnete in der Nähe des Brandvorwerks an der Grenze der heutigen Südvorstadt die Gaststätte Gosenthal. Sie bestand mit einem späteren Saalanbau – auch unter dem Namen Ballhaus Schubert – bis 1904.
Bis über die Mitte des 19. Jahrhunderts war der überwiegende Bereich der heutigen Südvorstadt Feldflur, über die
die Connewitzer Chaussee
verlief.
An ihr wurde 1863 der große Festplatz zum
3. Allgemeinen Deutschen Turnfest in Leipzig
angelegt, an dem vom 1. bis 5. August 20.000 Turner teilnahmen.
Deutsch: Festplatz des 3. Allgemeinen Deutschen Turnfestes 1863 in Leipzig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Turnfest
Das Deutsche Turnfest
war eine Serie von Zusammenkünften von Turnern, überwiegend aus Deutschland.
2005 wurde diese Großveranstaltungsserie in
Internationales Deutsches Turnfest
umbenannt.
Geschichte
Das erste Deutsche Turnfest wurde 1860 in Coburg abgehalten.
1861 fand das zweite Deutsche Turnfest in Berlin statt. Anlass war die Errichtung des ersten deutschen Turnplatzes 50 Jahre vorher und die Grundsteinlegung für das Jahndenkmal in der Hasenheide.
Die Turnfeste hatten nicht nur einen sportlichen Hintergrund. Im Sinne Turnvater Jahns sollten alle Turner immer nach der Einheit Deutschlands streben. In diesem Sinne war das Deutsche Turnfest auch eine politische Veranstaltung, dieser Aspekt verlor jedoch nach dem Erreichen des Ziels durch die Reichsgründung 1871 an Bedeutung.
In der Zeit des Nationalsozialismus 1933–1945 dienten die Deutschen Turnfeste vor allem der politischen Propaganda. 1933 war zunächst der Demokrat Alexander Dominicus als Vorsitzender der Deutschen Turnerschaft (DT) zurückgetreten, die als Dachorganisation für die Ausrichtung der Deutschen Turnfeste fungierte. Daraufhin ernannte sich Edmund Neuendorff zum neuen Führer der DT. Neuendorff versicherte Adolf Hitler in einem Brief vom 16. Mai 1933, „dass die Deutsche Turnerschaft sich unter ihrer Führung Seite an Seite neben SA und Stahlhelm stellt“.[1] Kurz zuvor war von der Hauptausschusssitzung der DT am 8./9. April 1933 ohne Druck seitens der Nationalsozialisten für die Umsetzung bis zum Deutschen Turnfest in Stuttgart im Sommer desselben Jahres beschlossen worden, auf nationalsozialistischen Kurs zu gehen.
Eingeführt wurden das Wehrturnen und das Führerprinzip sowie Ausschlüsse, etwa gegen Arbeiter, die in linken Verbünden organisiert waren, ebenso wie explizit rassistisch motivierte Ausschlussmaßnahmen, mit dem Ziel der „Vollarisierung“ (sog. Arierparagraph).[2] Beim Deutschen Turnfest in Breslau 1938 wurde der Einmarsch der Wehrmacht in die Tschechoslowakei PR-wirksam vorbereitet, indem das Propagandaministerium ohne Kenntnis der Öffentlichkeit die Teilnahme von ca. 27.000 Sudetendeutschen mit 1,3 Millionen Reichsmark finanzierte. Als „auslandsdeutsche“ Frauen und Männer, die Hitler ergeben waren, wurde ihre Anwesenheit in die Dramaturgie des Deutschen Turnfestes eingeplant, indem speziell sie als Landsmannschaft medienwirksam in den Fokus gebracht wurden.[3]
Über die Rolle der Deutschen Turnerschaft (DT) und ihr Verhalten vor und während des Deutschen Turnfestes in Stuttgart 1933 wurde Anfang der 1970er Jahre in der Zeitschrift Deutsches Turnen (DT) eine Debatte geführt. Nach der Auffassung von Joseph Göhler, dem früheren Pressewart und stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Turnerbundes,[4] haben sich die Anhänger der Deutschen Turnerschaft 1933 neutral verhalten.[5] Dem widersprach daraufhin in derselben Zeitschrift Hajo Bernett[6], der sich 1971 in seiner Studie zu Sportpolitik im Dritten Reich kritisch zur Rolle des DT 1933 geäußert hatte.[7]
Seit dem Turnfest in Berlin 2005 trägt die Großveranstaltung den Titel Internationales Deutsches Turnfest, womit deutlich gemacht werden soll, dass auch Teilnehmer aus anderen Ländern zugelassen sind.
Das nächste Internationale Deutsche Turnfest findet 2017 in Berlin statt.
https://de.wikisource.org/wiki/Bilder_aus_dem_dritten_deutschen_Turnfeste_zu_Leipzig
Die Gartenlaube
Erscheinungsdatum: 1863
Herausgeber: Ernst Keil
Erscheinungsort: Leipzig
Bilder aus dem dritten deutschen Turnfeste zu Leipzig.
Scene aus dem Festzuge.
Ein Labetrunk im Festzuge. Nach der Natur aufgenommen von Rudolph Geisler
Wir hoffen, in den vor uns liegenden, besonders wichtige oder belebte Momente des Festes vergegenwärtigenden Bildern denjenigen unserer lieben Leser, welche nicht Zeugen jener festlichen Tage waren, eine willkommene Gabe zu bieten; für die Theilnehmer an jenem großen Feste aber sollen diese Darstellungen Gedenkblätter sein, bei deren Anblick die Erinnerung an die in der Feststadt verlebten schönen Tage immer wieder warm und belebend die Seele durchzieht.
Die begeisterndste Erinnerung wird immer dem großen Festzuge am Montage bleiben. Eine stattliche Armee war es, die sich da aufgestellt hatte, aber es war nicht das Volk in Waffen, es war ein Volk in Liebe, ein Brudervolk! Wenn man diese von begeisterter Freude gehobene Schaar sah, so mußte man sich erstaunt fragen: ob dies Söhne und Enkel derselben Vorfahren seien, die vor Zeiten um geringer Ursachen willen im allerhöchsten Auftrage einander nach Leben und Eigenthum trachten mußten?
Ja, sie sind es, aber der große Festzug beim dritten deutschen Turnfeste war gewissermaßen die Verkörperung aller der Einheitsideen, die uns in Lied und Wort schon so oft vorgeschwebt und uns begeistert haben.
Eine glühende Sonne schien auf den unendlichen Festzug hernieder, ohne jedoch dessen Theilnehmer ermatten zu können. Fanden sich doch auch überall Mundschenken und liebliche Mundschenkinnen in Menge, welche den Vorüberziehenden einen Labetrunk kredenzten. Mit Dank und Jubel wurden immer diese erfrischenden Liebesgaben aufgenommen, und wenn sich durch dergleichen Zwischenfälle auch die Ordnung des Zuges an einzelnen Stellen auf Augenblicke zu lösen schien, so wurde sie doch stets rasch genug wieder hergestellt. Mit einem begeisterten Hoch! oder einem käftigen Gut Heil! dankte man den freundlichen Gebern oder den schönen Geberinnen; man schwenkte ihnen zu Ehren die Fahnen, und dann wurden im Sturmschritte die im Zuge entstandenen Lücken rasch wieder ausgefüllt.
Eine solche getreu der Wirkichkeit entnommene Scene vergegenwärtig unser Bild. Die freundliche Hebe am Fenster wird so Manchem der Theilnehmer am Zuge noch vor der Seele schweben, ebenso wie der gemüthliche Hausherr, dessen Kellerreichthum an rheinischem Rebensafte an jenem Tage dem hier vertretenen Alldeutschland gewidmet war. Einer der jugendlichen Turner fühlt sich entweder von der eigenthümlichen Tracht oder wohl auch von den frischen Lippen eines hübschen Landmädchens aus der Altenburger Gegend so angezogen, daß er im Sturmlauf auch noch ein Kußattentat versucht.
Wir mußten uns begnügen, hier nur eine Episode aus dem gewaltigen Festzuge wiederzugeben, denn wo wäre es möglich, in so engem Rahmen ein umfassenderes Bild der allgemeinen Begeisterung zu liefern; die einundzwanzigtausend Theilnehmer des Zuges werden davon zu erzählen wissen und ebensowohl sie, als alle Diejenigen, welche jene herrlichen Tage mitfeierten, bewahren in der Erinnerung einen Reichthum von Eindrückten, der sich wohl fühlen, aber kaum durch Wort und Bild wiedergeben läßt.
[603]
Die Preisvertheilung nach dem Wettturnen.
Die Preisvertheilung auf dem Leipziger Turnfest durch den Präsident Th. Georgii. Nach der Natur aufgenommen von H. Leutemann.
Während am Montag (3. August) die durch große Massen in ganz vorzüglicher Weise ausgeführten Freiübungen der Turner bei dem Publicum den lautesten Beifall hervorriefen, war der darauffolgende Tag (4. August) für das eigentliche Wettturnen bestimmt. Hierzu hatte man nicht solche Aufgaben gewählt, deren Erfolg von langen Exercitien abhängig gemacht wird, sondern es waren die einfachsten, aber gleichzeitig auch wieder für Kraft und Gewandtheit wichtigsten Uebungen, welche überhaupt eine möglichst allgemeine Betheiligung zuließen.
Schon früher haben wir die Einzelnheiten und die Erfolge jenes Wettkampfes im Laufen, Hoch- und Weitsprung, sowie im Steinstoßen eingehender beschrieben. Unser Bild zeigt den Augenblick der Verkündigung der Sieger und die Vertheilung der Preise an dieselben. Es war in der That ein unvergleichlich erhebender Act, als der Festpräsident Th. Georgii aus Eßlingen nach einer kräftigen Eingangsrede die Sieger der unabsehbaren, aufmerksam lauschenden Menge nannte und vorführte. Nicht waren es glänzende Preise von edlen Metallen, welche hier vertheilt wurden, denn davon ist man, und zwar mit vollem Rechte, bei den großen Turnfesten ganz abgekommen, aber die Kränze, welche der Festpräsident den kräftigen Männern und Jünglingen auf das Haupt setzte, waren diesen wohl ebenso werth, als wenn es goldene Geschmeide gewesen wären. Die Ehre des Sieges ist ja unbestritten der höchste und unvergängliche Preis. Den Leitern unserer Turnfeste schweben sicher die Einfachheit und der unbestreitbare Nutzen der olympischen Spiele vor, auf denen ja auch meist nur Kränze, aus den Zweigen des Oelbaumes gewunden, vertheilt wurden.
Die dem Untergange schon nahe Sonne beleuchtete mit glühenden Farben die markigen Gestalten der Sieger auf dem am Steigerhause angebrachten hohen Vorbau; war es doch gleichsam, als wollte das freundliche Gestirn des Tages auch zur Verherrlichung der Auserwählten beitragen. Der Festpräsident Georgii überlieferte hierauf noch die aus dem Geburtsorte Jahn’s als Gabe gesandte junge Eiche, so wie den mächtigen Strauß, von Alpenrosen und Edelweiß gebunden, den die braven Söhne der Alpen als Zeichen der Liebe und der steten Hülfsbereitschaft den anwesenden Turnern aus Schleswig-Holstein gewidmet hatten. Bis hinab zu den äußersten Grenzen Deutschlands fühlt man die Schmach, welche dem edlen nordischen Bruderstamme zugefügt wird und wie gern würde man zu seiner Befreiung Blut und Leben statt der Blumen hingeben!
Als die Sieger der Wettkämpfe jetzt den Balcon verließen und wieder herabstiegen, wurden sie von einem nicht endenwollenden Jubel empfangen. Von allen Seiten umringte man sie, kräftige Turngenossen hoben sie auf ihre Schultern, und im Triumphzuge wurden sie so umhergetragen. Alles drängte sich herbei, um die Gefeierten in der Nähe sehen zu können. Man drückte ihnen die Hände und jauchzte ihnen Beifall zu. Hauptsächlich schaarten sich die Landsleute der Betreffenden um sie, die sie ja jetzt mit doppeltem Stolze die Ihrigen nennen konnten. Aber nicht allein, daß [604] sie die Helden des Tages wurden, ihr Ruhm ist in der heimathlichen und auswärtigen Turngenossenschaft für immer begründet, und das Prädicat „Sieger beim großen Turnfest zu Leipzig“ wird ihnen ein mächtiger Freibrief für alle turnerischen Kreise sein.
Jener Alpenblumenstrauß ist seiner schönen Bestimmung gemäß mit hinaufgezogen gen Norden. Der junge Eichbaum aus Jahn’s Geburtsorte Lanz aber hat seinen Platz vor der neuen Turnhalle in Leipzig gefunden, wo er hoffentlich noch künftigen Geschlechtern ein immer frisches Erinnerungszeichen an das herrliche Fest sein wird.
Mag. Ingrid Moschik,
Austrian political ward artist
