Schiller in Detmold
Eine Ausstellung zum 200. Todestag des Klassikers
↓ 1. Der junge Schiller 1759-1780
↓ 2. Auftritt eines Genies 1781-1785
↓ 3. Freier Schriftsteller: Leipzig und Dresden 1785-1787
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Schiller-Haus in Loschwitz
Stahlstich
Aus: Schiller-Feier. Eine Sammlung von Portraits und Ansichten zu Schillers Leben und Werken. 2. Auflage. Leipzig: Baumgärtner, 1859
In Loschwitz wohnte Schiller den Sommer über im Weinberghaus seines Freundes Körner. Hier entstanden die Ode An die Freude und der zweite Akt des Don Carlos.
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Schillers Linde zu Blasewitz
Stahlstich
von Alfred Krausse nach einer Zeichnung von Gustav Täubert
Aus: Schiller-Feier. Eine Sammlung von Portraits und Ansichten zu Schillers Leben und Werken. 2. Auflage. Leipzig: Baumgärtner, 1859
Von Loschwitz aus setzte Schiller gern auf das linke Elbufer nach Blasewitz über und schaute dann von dieser Linde aus auf die Elbauen. Zur Säkularfeier 1859 wurde an der Linde eine Gedenktafel angebrach
http://wiki-de.genealogy.net/Dresden
August Kotzsch, Pionier der Fotographie in Dresden (1836-1910)
>Dresdner Urgroßeltern in Schwarz-Weiß DRESDNER Menschen in der Stadt, Blatt 22
August Kotzsch galt als Fotopionier – nicht nur in seiner Heimat Dresden, wo er für seine vielen Porträts bekannt wurde. Nun jährt sich sein 100. Todestag [* 1836 + 1910 in Loschwitz].
Als August Kotzsch 1836 geboren wurde, lag zwischen Dresden und seinem Heimatdorf Loschwitz ein Fußmarsch von etwa einer Stunde. Die industrielle Entwicklung schritt voran, Eisenbahnnetze wurden gebaut und Personendampfschiffe auf die Reise geschickt. Die Stadt hatte bereits 70000 Einwohner. Kotzschs Alltag aber war das Zuhause auf dem Land, das Leben auf dem Weinbauernhof seiner Familie. Eigentlich hätte auch er sein berufliches Glück zwischen den Reben finden sollen – wäre da nicht ein Nachbar namens August Niemann • gewesen. Ein Fotograf, der Kotzsch als Gehilfen anheuerte, später übernahm der Praktikant die Ausrüstung des Älteren. Kotzsch arbeitete sich ein, machte sich mit der Technik vertraut und wurde bald zum Loschwitzer Dorf-Fotografen, der mit Plattenkamera und einer Dunkelkammer auf Rädern umherzog. Expeditionen in die Ferne unternahm er nicht, der einzige Ausflug seines Lebens führte ihn auf seiner Hochzeitsreise in die Oberlausitz. August Kotzsch fand seine Motive oft in der eigenen Familie, häufig vor der Loschwitzer Haustür, zu besonderen Gelegenheiten auch im damaligen Dresdner Zentrum. Seine Motive: Leben und Stillleben. August Kotzsch fotografierte Quitten und Buchen, hatte aber auch stets ein Auge auf die Gesichter seines Landstrichs.
Noch heute ist er für seine bemerkenswerten Porträts bekannt, für die Augenblicke mit dem runzeligen Obstpächter Langbein, dem Mädchen Röse und den vielen Gesellschaften auf Taufen und Hochzeiten. Fans hatte er nicht nur in Dresden und Loschwitz, viele seiner Bilder wurden bis nach Amerika verkauft. Er erlangte internationalen Ruhm und gilt noch heute als Foto-Pionier, der den Dresdner Alltag im 19. Jahrhundert dokumentierte. Am 23. Oktober jährt sich der 100. Todestag von August Kotzsch. Hunderte seiner Porträts sind noch immer lebendig – aber mittlerweile Urgroßeltern.
Bild: • 1875 traf sich diese Herrenrunde vor dem Haus von August Kotzsch Repros: Sammlung Ernst Hirsch, Volkmar Herre und Eberhard Münzner.
Ergänzung: im Adressbuch 1904 Dresden-Vororte [Teil IV, Loschwitz, Blatt 231, Nr.2685]
C.F. August Kotzsch, Privatus, Kotzschweg No.4, pt.
Loschwitz
Dresden
Deutschland
https://de.wikipedia.org/wiki/Loschwitz
Loschwitz
ist ein Stadtteil im gleichnamigen Ortsamtsbereich von Dresden. Loschwitz ist einer der Dresdner Villenstadtteile entlang des rechten, nordöstlichen Ufers der Elbe.
Angrenzende Stadtteile sind die Radeberger Vorstadt, der Weiße Hirsch, Bühlau, Rochwitz, Wachwitz sowie die Dresdner Heide. Auf der gegenüberliegenden Elbseite liegt Blasewitz, mit dem Loschwitz durch die Loschwitzer Brücke, das „Blaue Wunder“, verbunden ist.
Ein Anziehungspunkt in Loschwitz, einem Stadtteil an zwei steilen Hängen, ist unter anderem der Aussichtspunkt Luisenhof, benannt nach der sächsischen Kronprinzessin Luise von Österreich-Toskana.
In Loschwitz befinden sich die Dresdner Bergbahnen, die noch heute als Verkehrsmittel dienen: eine Standseilbahn und eine Schwebebahn, die älteste Bergschwebebahn der Welt. Berühmter Einwohner von Loschwitz war Manfred von Ardenne, dessen Institut sich noch heute hier befindet. In Loschwitz leben die Opernsänger Theo Adam und Peter Schreier.
Dresden Loschwitz – Blaues Wunder mit Dampfer, 2006.
Geschichte
Die urkundliche Ersterwähnung von Loschwitz erfolgte am 18. Oktober 1227 in einer in Latein gehaltenen Urkunde des Meißner Bischofs Bruno II., als er
Luzcwiz
und das weiter elbabwärts gelegene Reppnitz dem Meißner Domkapitel übertrug.[1] Für das Jahr 1571 ist die heutige Schreibweise des Ortsnamens belegt.[2]
English: Loschwitz near Dresden (Saxony, Germany) – Funicular, ca. 1900.
Deutsch: Loschwitz bei Dresden (Sachsen, Deutschland) – Standseilbahn, ca. 1900.
Seit dem 18. Jahrhundert zogen die Loschwitzer Weinberge verstärkt wohlhabende Adlige, Dresdner Stadtprominenz und Künstler an, die hier ihre Weingüter und Sommerhäuser errichteten. Die eingesessenen Winzer verkauften ihren Besitz und arbeiteten zunehmend als Lohnwinzer. 1805 kaufte der vermögende englische Earl James Ogilvy über seinen Lehnsherren Johann Georg Christian Fischer mehrere Weinbergsgrundstücke am Elbhang auf dem Gelände der heutigen Elbschlösser (Schloss Albrechtsberg, Lingnerschloss, Schloss Eckberg).
Der frühere Kurort wurde am 21. Januar 1921 trotz heftiger Widerstände der Bevölkerung nach Dresden eingemeindet.
Deutsch: Lage der Gemarkung Loschwitz innerhalb Dresdens, 2009.
https://de.wikipedia.org/wiki/August_Kotzsch
August Kotzsch
(* 20. September 1836 in Loschwitz bei Dresden; † 23. Oktober 1910 ebenda)
war ein deutscher Fotograf.
Deutsch: August Kotsch 1860, “Pionier der deutschen Fotografie”
Leben
Carl Friedrich August Kotzsch wurde 1836 als zweites Kind des Winzerehepaares Johann Gottfried und Johanna Christiane Kotzsch geboren.
Die Familie besaß einen Weinberg, die Winterleithe, später Kotzschens Berg genannt wurde.
Von 1842 bis 1850 besuchte Kotzsch in Loschwitz die Dorfschule und trat anschließend, ohne ein Handwerk zu erlernen, in den elterlichen Betrieb ein.
Neben dem Weinanbau erzielte die Familie Einkünfte durch das Vermieten von Zimmern an Sommergäste, etwa an Ludwig Richter, der sich 1852 bei seinem ersten Sommeraufenthalt in Loschwitz im Kotzsch-Haus eingemietet hatte, und der sich bis zu seinem Tod alljährlich in der Nachbarschaft einfinden sollte.
Kotzsch begann in dieser Zeit nach Zeichnungen und Holzschnitten Richters sowie nach der Natur zu zeichnen, davon haben sich 27 Zeichnungen sowie die Skizzenbücher erhalten. Der Wunsch nach einem Studium an der Kunstakademie blieb jedoch aus finanziellen Gründen unerfüllt.
Um August als Miternährer für die Familie zu erhalten, kaufte ihn der Vater 1856 vom Militärdienst frei.
Um 1860 ergab sich für Kotzsch die Gelegenheit, dem Nachbarn
August Niemann, Maler und Fotograf,
gelegentlich bei der Herstellung fotografischer Aufnahmen zur Hand zu gehen und die fotografischen Techniken zu erlernen. Nach dem Tod Niemanns um 1861 kaufte Kotzsch die Ausrüstung und war seitdem, neben seiner Weinbauern-Tätigkeit, gewerblicher Fotograf in Loschwitz.
Neben der umfassenden Dokumentation des elterlichen Weinberges waren es vor allem Naturstudien, mit denen sich der junge Fotograf befasste.
Im Jahr 1865 heiratete Kotzsch Sophie Fischer, die bereits im folgenden Jahr bei der Geburt des ersten Kindes starb.
1868 ehelichte er Ida Auguste Leinert in Muskau, mit der er fünf Kinder hatte.
Nach dem Tod seines Vaters 1869 war er für die Versorgung der eigenen Familie sowie von Mutter und Schwester verantwortlich.
Da Kotzsch der einzige Fotograf in Loschwitz und Umgebung war, erhielt sein Atelier eine gute wirtschaftliche Grundlage. Zudem war er für die Aufnahmen von besonderen Anlässen im Ort verantwortlich, zum Teil als Auftrag, zum Teil aus eigenem Antrieb, und erfüllte seit 1877 die Nachfrage nach Bildpostkarten.
Von Kotzschs fotografischer Ausrüstung hat sich kaum etwas erhalten.
Wahrscheinlich ist, dass Kotzsch eine sogenannte Schiebekastenkamera verwendet hat, als Objektive kommen der Aplanat von Carl August von Steinheil und das Orthoskop von Petzval in Betracht.
Ab Mitte der 1870er-Jahre fertigte er auch Stereoaufnahmen an.
Kotzsch bevorzugte das nasse Kollodiumverfahren, bei dem die Platten vor der Aufnahme gegossen, nass belichtet und sofort entwickelt wurden. Bei Außenaufnahmen diente ein mitgeführter selbstgebauter zweirädriger Handwagen als Dunkelkammer. Zum Kopieren der Aufnahmen benutzte er Albuminpapier, das nach dem Trocknen auf Karton aufgezogen und von Kotzsch mit einem ovalen Prägestempel versehen wurde.
Nach 1895 machte Kotzsch nur noch gelegentlich Aufnahmen von Haus und Familie. Das Haus war mit der Zeit baufällig geworden, er ließ es im Jahr 1905 abreißen und ein neues errichten (das jetzige Kotzsch-Haus). Im Alter von 74 Jahren starb August Kotzsch 1910 und wurde auf dem Loschwitzer Friedhof beigesetzt.
Werk
August Kotzsch, der sich selbst „Photograph in Loschwitz bei Dresden“ nannte, wurde durch seine Ansichten der Landschaft um Loschwitz international bekannt. Kotzsch Motive waren dabei neben Alltagsszenen, lokalen Ereignissen, der Arbeit von Handwerker und Bauern und Naturmotiven auch Porträts von prominenten Besuchern.
In einer von ihm angelegten Werkliste befinden sich 550 Motive, die er selbst als künstlerisch wertvoll einstufte. Das waren vor allem Studienblätter, in denen er seinen freien Gestaltungswillen und seine eigene künstlerische Auffassung umsetzte.
Sein Werk genoss seit Mitte der 1880er-Jahre infolge wichtiger Ausstellungen auch internationales Ansehen. Anlässlich der Weltausstellung in Wien 1873 erhielt er eine Verdienstmedaille. Er nahm 1875 an der Industrieausstellung in Dresden teil, und erhielt dort 1879 einen ersten Preis und das Ehrendiplom.
Blasewitz
Blasewitz, Dresden, Germany
https://de.wikipedia.org/wiki/Blasewitz
Blasewitz
ist ein historischer Villenvorort und seit 1921 Stadtteil von Dresden.
Der Stadtteil gehört zum gleichnamigen Ortsamtsbereich und liegt östlich der Innenstadt im linkselbischen Teil Dresdens. Markantestes Bauwerk ist die nach Loschwitz führende und als Blaues Wunder bekannte Loschwitzer Brücke.
Blasewitz near Dresden, Germany, Schillerplatz about 1910.
Mag. Ingrid Moschik,
Österreichische Staatsmündel-Künstlerin
