
“E. REULBACH – MÜNCHEN.”
“Die Hof- und Staats-Bibliothek
wurde nach dem Plane Fr. v. Gärtner’s im alt-florenti-
nischen Style errichtet und am 8. Juli 1832 legte König
Ludwig I. den ersten Stein. Die Vollendung erfolgte 1843.
Photographie von E. Reulbach in München.”

“München von der Ostseite.
Die Stadt liegt auf einem Hochplateau 1600 Pariser Fuss
über der Meeresfläche. Der Boden besteht aus Kies und
Kalkstein und ist auf künstlichem Wege der Kultur
gegeben.
(1864.)
Photographie von E. Reulbach in München.”
Bayerische Staatsbibliothek (BSB)
Ludwigstraße 16
Ludwigstraße 16, 80539 München, Germany
https://de.wikipedia.org/wiki/Bayerische_Staatsbibliothek
Die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) in München
ist die zentrale Landesbibliothek des Freistaats Bayern und eine der bedeutendsten europäischen Forschungs- und Universalbibliotheken mit internationalem Rang. Ihr Bestand beläuft sich auf etwa 10,22 Millionen Bände (Stand: 2014),[1] darüber hinaus verfügt sie in ihrem Altbestand über eine der wichtigsten Handschriftensammlungen der Welt, die umfangreichste Sammlung von Inkunabeln in Deutschland, eine der umfangreichsten und wichtigsten Zeitschriftenbibliotheken Europas sowie zahlreiche weitere bedeutende Sondersammlungen. Damit ist die 1558 als Hofbibliothek gegründete Staatsbibliothek die größte Bibliothek Bayerns, nach der Deutschen Nationalbibliothek und der Staatsbibliothek zu Berlin die drittgrößte Bibliothek Deutschlands und eine der größten Bibliotheken Mitteleuropas.
Seit 1663 existiert ein Pflichtexemplarrecht, das heißt, dass von jedem in Bayern erscheinenden Druckwerk zwei Exemplare an die Bayerische Staatsbibliothek abgeliefert werden müssen. Die BSB gibt die Fachzeitschrift Bibliotheksforum Bayern und – gemeinsam mit der Staatsbibliothek zu Berlin – seit 2007 das Bibliotheksmagazin heraus.
Deutsch: München, Bayerische Staatsbibliothek (Ludwigstraße 16), Friedrich von Gärtner, 1832-1842.
Geschichte
Gegründet wurde die Bibliothek 1558 im Kanzleigewölbe am Alten Hof in München als Hofbibliothek von Herzog Albrecht V. durch den Ankauf zweier Sammlungen: zum einen des Nachlasses des österreichischen Juristen, Orientalisten und kaiserlichen Kanzlers Johann Albrecht Widmanstetter, der aus orientalischen Handschriften und Drucken, Ausgaben klassischer Autoren und Werken aus den Bereichen Theologie, Philosophie und Rechtswissenschaft bestand, zum anderen der Sammlung des Augsburger Patriziers Johann Jakob Fugger,[7] die 1571 erworben werden konnte. Fugger hatte Agenten beauftragt, in Italien, Spanien und den Niederlanden Bände mit Handschriften und Drucken zu sammeln. Dies wurden mehr als 10.000 Bände. Gleichzeitig hatte er in Venedig Handschriften kopieren lassen. Außerdem hatte Fugger 1552 die Handschriften- und Inkunabel-Sammlung des Arztes und Humanisten Hartmann Schedel erworben, die eine der reichsten humanistischen Privatbibliotheken nördlich der Alpen war. Betreut und organisiert hatte die Fugger-Sammlung zunächst der Antwerpener Arzt Samuel Quiccheberg (1529–1567). Er hatte die Aufstellungsordnung der Hofbibliothek Augsburg übernommen. Später wurde die Sammlung von dem Bibliothekar Wolfgang Prommer betreut, der diese sowohl alphabetisch als auch nach Stichworten katalogisiert hatte. Der Nürnberger Aegidius Oertel wurde 1561 der erste Bibliothekar. Die hauptsächlichen Nutzer der Bibliothek waren die 1559 nach München geholten Jesuiten.
Wilhelm V. führte die Sammlung mit weiteren Ankäufen fort:
spanische Drucke aus dem Nachlass des Tiroler Ritters Anselm Stöckel (1583)
die Sammlung des Augsburger Ratsherrn Johann Heinrich Herwarth von Hohenberg, die reich an Musikdrucken ist (1585)
Humanistenbibliothek des Augsburger und Eichstätter Domherrn Johann Georg von Werdenstein (1592)
Im Jahr 1600 umfasste der Bestand bereits 17.000 Bände. Durch die Säkularisation in Bayern und die Überführung der Kurpfälzischen Hofbibliothek erhielt die Bibliothek um 1803 einen Zuwachs von etwa 550.000 Bänden und 18.600 Handschriften.
1827 erhielt
Friedrich von Gärtner
den Auftrag zur Planung eines repräsentativen Gebäudes für die
Hof- und Staatsbibliothek.
Der Bau sollte zunächst in der Ludwigstraße 1 errichtet werden. 1828 sollte der Standort dann gegenüber der Glyptothek am Königsplatz sein; doch noch im gleichen Jahr war als Standort wieder die Ludwigstraße vorgesehen. 1831 wurden die Entwürfe fertig. Wegen Geldmangels erfolgte die Grundsteinlegung erst am 8. Juli 1832. Der Bibliotheksbau wurde nach 11 Jahren Bauzeit 1843 fertig gestellt.
Deutsch: Treppenhaus nach der Restaurierung 2007.
Das langgestreckte Bauwerk umschließt zwei Höfe und basiert auf der Palastarchitektur der italienischen Frührenaissance. Die ursprünglichen Sitzfiguren griechischer Gelehrter an der Freitreppe wurden von Ludwig von Schwanthaler geschaffen. Aufgrund der schweren Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg sind die jetzigen Figuren des Aristoteles, Homer, Thukydides und Hippokrates, an der Treppe des Hauptportals, Nachschöpfungen verschiedener Künstler.
Seit 1919 trägt die Bibliothek den Namen Bayerische Staatsbibliothek. Während des Zweiten Weltkriegs kam es trotz Auslagerung von Beständen zum Verlust von über 500.000 Bänden. Das Gebäude selbst wurde zu 85 Prozent zerstört. 1946 begannen der Wiederaufbau des Bibliotheksgebäudes und die Rückführung der ausgelagerten Bestände. Zunächst wurde eine räumliche, aber nicht organisatorische Zusammenlegung mit der fast völlig zerstörten Universitätsbibliothek München überlegt; Widerstand der Universität beendete diese Überlegung aber 1956. Deshalb plante die Staatsbibliothek einen modernen Anbau, in dem zeitgemäße Einrichtungen unterzubringen wären. Der Erweiterungsbau an der Ostseite nach Plänen von Hans Döllgast und Sep Ruf wurde 1966 fertiggestellt. Dieser Anbau, der unter anderem den Allgemeinen Lesesaal beherbergt, wurde 1967 mit dem BDA-Preis Bayern ausgezeichnet. Der Wiederaufbau wurde 1970 mit der Einweihung des wieder hergestellten Südflügels abgeschlossen. 1988 wurde die Speicherbibliothek Garching in Betrieb genommen.
Mag. Ingrid Moschik,
Austrian political ward artist
