
“Einladungs- & Entrée-Karte
zu einem geschlossenem
Gesellschafts-Kränzchen
(nicht Ball-Toilette)
welches am
28. März 1874 in den Sälen “Zum Palmbaum”
Neugau, Kirchengasse abgehalten wird.
Eintritt 50 kr. – Damen frei.
N.B. – Das Reinerträgnis wird dem Zelinka-Denkmal-Fond gewidmet.”
https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Zelinkadenkmal
Zelinkadenkmal
(1, Stadtpark),
Büste Andreas Zelinkas von Franz Pönninger (enthüllt am 3. Mai 1877).
Čeština: Ondřej Zelinka (23. února 1802 – 21. listopadu 1868) byl doktorem práv a politikem který roku 1861 nastoupil úřad starosty města Vídeň. Na tomto postu setrval 7 let do své smrti roku 1868.
Deutsch: Andreas Zelinka (* 23. Februar 1802 in Wischau (Vyškov; Mähren); † 21. Januar 1868 in Wien) war von 1861 bis 1868 Bürgermeister von Wien.
English: Andreas Zelinka (born 23 February 1802 in Vyškov, Moravia, and died 21 January 1868 in Vienna) served as the mayor of Vienna, Austria from 1861 to 1868. The citizens of Vienna called him Papa Zelinka.
Deutsch: Zelinka – Denkmal
PictureObelix, 2011.
Literatur
Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 404
Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 119
https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Zelinka
Andreas Zelinka
(* 23. Februar 1802 in Wischau, Mähren; † 21. November 1868 in Wien)
war von 1861 bis 1868 Bürgermeister von Wien.
Ondřej_Zelinka_Starosta_Vídně_1861_-_1868 ( Mayor Wienna 1861 – 1868 )
1861
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Leben
Andreas Zelinka besuchte das Gymnasium und Philosophicum in Brünn.
Von 1821 bis 1825 studierte er Jus an der Universität Wien, 1829 promovierte er zum Dr. jur.
Ab 1831 war Andreas Zelinka Sanitätskommissär, dann als Rechtsanwalt tätig.
1848 wurde er in den Wiener Gemeinderat gewählt, dessen Vizepräsident er 1849 wurde.
1850 erhielt er den Franz-Joseph-Orden.
Von 1861 bis 1868 war er Bürgermeister von Wien, ab 1862 auch Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich und ab 1867 Mitglied des Herrenhauses.
In seine Zeit fiel die Planung der I. Wiener Hochquellenwasserleitung, der Donauregulierung und des Wiener Zentralfriedhofs.
1865 wurde die Ringstraße teilweise eröffnet.
Sein Jahresgehalt von 12.000 Gulden gab er zur Gänze für Almosen und Spenden aus. Von den Wienern wurde er liebevoll Papa Zelinka genannt.
Im Jahr 1869 wurde in Wien Innere Stadt (1. Bezirk) die Zelinkagasse nach ihm benannt.
Sein Grab befindet sich am Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 14A, Nummer 16).
Literatur
Constantin von Wurzbach: Zelinka, Andreas. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 59. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1890, S. 304–309 (Digitalisat).
https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Andreas_Zelinka
Andreas Zelinka,
* 23. Februar 1802 Wischau, Mähren (Vyškov, Tschechien),
† 21. November 1868 Wien 1, Teinfaltstraße 8 (Hundsturmer Friedhof, seit 1897 Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 14A, Nummer 16),
Bürgermeister, Rechtsanwalt;
Gattin (∞7. Juli 1834 Karlskirche)
Monica Schönbichler
(Tochter eines wohlhabenden Lederermeisters auf der Wieden; † 16. September 1867).
Biografie
Bis zum Tod seines Vaters Andreas (1810), eines Oberamtmanns der Herrschaft Wischau des Olmützer Domkapitels (Gattin Antonia Stiepan), im Elternhaus erzogen, kam er 1814 zu Pflegeeltern nach Brünn, wo er das Gymnasium besuchte, und 1820 nach Olmütz, um am dortigen Lyzeum das Philosophicum zu absolvieren.
Von 1821-1825 studierte er bei Thomas Dolliner, Franz Egger und Johann Georg von Scheidlein Jus an der Universität Wien (Dr. jur. 21. August 1829).
Daneben befasste er sich mit Mathematik, Geographie und Geschichte.
Er wurde Advokatskonzipient, dann Justitiar der Herrschaft Conradswörth (Starhembergsches Freihaus auf der Wieden) sowie der Herrschaften Erlaa und Atzgersdorf bzw. Rothneusiedl.
1831 wurde Zelinka während der Choleraepidemie Sanitätskommissär.
In weiterer Folge übte er das Amt des Justitiars über die Herrschaften Liesing, Hetzendorf und Schaumburgerhof aus, wodurch er die Patrimonialgerichtsbarkeit über ca. 9000 Einwohner inne hatte.
Mit Unterstüzung von Ludwig Patrick Taaffe wurde Andreas Zelinka per Dekret vom 29. Dezember 1832 zum Hof- und Gerichtsadvokaten und 1835 zusätzlich zum Wechselnotar ernannt.
Zelinka war ein gewissenhafter und kompetenter Rechtsanwalt und in allen Bevölkerungsschichten hochangesehen.
Neben seiner anwaltlichen Arbeit betätigte er sich ab 1843 auch als Direktor der Nordbahn und war darüberhinaus als Verwaltungsrat der galizischen Carl-Ludwig-Bahn tätig.
Zudem fungierte er als Ausschussmitglied der wechselseitigen Renten- und Lebensversicherungsanstalt.
1848 wurde er vom Kärntnerviertel in den Gemeindeausschuss gewählt, nach dessen Auflösung gehörte er dem Gemeinderat an (1851-1860 Bürgermeister-Stellvertreter neben Bürgermeister Johann Kaspar Seiller, dem Zelinka bei der Bürgermeisterwahl nur knapp unterlegen war).
Als Mitglied der Commission für die Erarbeitung einer neuen Gemeindeordnung setzte er auf den Grundatz einer breitgefächerten Interessensvertretung.
Als nach Kundmachung des Februarpatents der Gemeinderat neu gewählt wurde, erfolgte am 16. Juni 1861 Zelinkas Wahl zum Bürgermeister; obwohl er an den Traditionen des Jahres 1848 festhielt, erlangte er doch nur 66 von 114 Stimmen, weil man ihm seine politische Betätigung während der Jahre des Neoabsolutismus vorwarf.
Mit Zelinka beginnt die Ära der liberalen Vorherrschaft im Gemeinderat.
Er war ab 1862 Mitglied des niederösterreichischen Landtags, ab 1864 Landmarschall-Stellvertreter von Niederösterreich und ab 1867 Mitglied des Herrenhauses;
Im Juni 1864 und sowie im Juli 1867 erfolgte seine Wiederwahl zum Bürgermeister.
In seine Amtszeit fallen die Schaffung des Bezirks Margareten (5. Oktober 1861), die Beratungen über die durch das neue Gemeindegesetz vom 5. März 1862 notwendig gewordene Reform des Stadtstatuts, die Planungen für die Verbesserung der Wasserversorgung ersten Hochquellenleitung) sowie die Vorarbeiten für die Donauregulierung und die Anlage des Zentralfriedhofs.
Zelinka vertrat stets liberale Wirtschaftsprinzipien, lehnte zu starke Engagements der öffentlichen Hand in wirtschaftlichen Belangen ab und stand großen Planungen eher skeptisch gegenüber (dies gilt auch für die Idee Cajetan Felders, das neue Rathaus auf dem Paradeplatz zu erbauen).
Von Natur aus betont vorsichtig, in seinen Entscheidungen zurückhaltend und stets um einen Ausgleich der Meinungen bemüht, manövrierte er sich nicht selten in schwierigen Situationen, die ihm aber andererseits eine erstaunliche Popularität sicherten. Besonderes Augenmerk schenkte Zelinka seinem Lieblingsprojekt, der Anlage und Gestaltung des Stadtparks.
Andreas Zelinka war sehr an der Unterstützung der sozial Bedürftigen in der Stadt interessiert: Er gab beispielsweise sein Jahresgehalt als Bürgermeister von 12 000 Gulden für die Armen Wiens aus und lebte von den Erträgnissen seiner Anwaltskanzlei, was ihm bei den Wienern die Bezeichnung „Papa Zelinka“ eintrug.
Ferner bestimmte er testamentarisch aus seinem beträchtlichen Privatvermögen (ca. 450 000 Gulden) zahlreiche Legate für die Gründung von Armen- und Waisenhausstiftungen, Studentenfonds und anderer Versorgungseinrichtungen.
Noch seine überlieferten letzten Worte sind Zeugnis dieser sozialen Neigung: „Holz für die Armen!“
Für seine Verdienste um die Gemeindeordnung Wiens wurde Andreas Zelinka 1850 das Ritterkreuz des Franz-Josephs-Ordens verliehen.
1862 erhielt er den Orden der Eisernen Krone III. Klasse, 1866 Das Komturkreuz des Franz-Josephs-Ordens. Anlässlich der Genesung aus schwerer Krankheit stiftete der Gemeinderat der Stadt Wien 1861 ein heute nicht mehr erhaltenes von Friedrich Schmidt entworfenes und durch die Firma Geyling ausgeführtes Kirchenfenster im Stephansdom, auf welchem Bürgermeister Zelinka in historischem Talar kniedend vor der Muttergottes zu sehen war.
Zelinkadenkmal, Zelinkagasse.
Literatur
Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 59 : Wurmser – Zhuber. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1890
Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, Register
Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 99 (1984/1985), II. Teil, S. 238
Ingeborg Werner: Dr. Andreas Zelinka, Bürgermeister der Stadt Wien. Diss. Univ. Wien. Wien 1948
Peter Vrbovsky: Die Wahlen der Wiener Bürgermeister 1861-1878. Diss. Univ. Wien. Wien 1968, S. 34 ff.
Gertrud Maria Hahnkamper: Der Wiener Gemeinderat zwischen 1861 und 1864. Diss. Univ. Wien. Wien 1973, S. 600 ff
Annemarie Meixner: Der Wiener Gemeinderat 1864-1868. Diss. Univ. Wien. Wien 1975, S. 415
Wiener Kommunal-Kalender und städtisches Jahrbuch. Wien: Gerlach & Wiedling 1870, S. 150 ff.
Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 221
Karl Hilscher: Meidling. Wiens 12. Gemeindebezirk. Wien: Jugend & Volk 1923, S. 331
Cajetan Felder. Erinnerungen eines Wiener Bürgermeisters. Die Auswahl und Bearbeitung des handschriftlichen Manuskriptes besorgte Felix Czeike. Wien: Forum ²1984, S. 144 ff. und Register
https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Zelinkagasse
Zelinkagasse (1),
benannt (1869) nach Andreas Zelinka.
Hier erstreckte sich im Mittelalter (bis zur Schaffung des Glacis im 16. Jahrhundert) ein Teil der Vorstadt vor dem Werdertor.
Mag. Ingrid Moschik,
Austrian #posttruth ward & artist
