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#Johann #Scherle, Fotograf in #Reichenhall, um 1870 – #Bad #Reichenhall an der #Saalach im #Berchtesgadener #Land in #Oberbayern

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J. Scherle = Joh. Scherle = Johann Scherle, Johann Scherle – Photograph in (Bad) Reichenhall in den 1860-70ern, Johann Scherle - “J. SCHERLE – Photograf - REICHENHALL” (um 1868), Johann Scherle – Photograph in Bad Krankenheil-Tölz in den 1870ern, Johann Scherle – “JOHANN SCHERLE – Herzogl. Sächs. Coburg-Gotha’scher Hofphotograph – BAD KRANKENHEIL-TÖLZ” (um 1875), Scherle – Scherl – Scharl - Schar Scharr Schaar Scheer – “Scharsoldat” Etymologie 1 mdh. schar – ahd. scar(a) “Schar Heeresabteilung Gruppierung Gruppe” – PIE (s)ker- “scheren schaben schneiden share skarein”, Scherle – Scherl – Scharl - Schar Scharr Schaar Scheer – “Pflüger Fronwerker” - Etymologie 2 mdh. schar – ahd. scar(a) “Pflugschar Schneide-Eisen” – PIE (s)ker- “scheren schaben schneiden share skarein”, Scherle – Scherl – Scharl - Schar Scharr Schaar Scheer – “Wollscherer” - Etymologie 3 mdh. schar – ahd. scar(a) “Schafschere Schneide-Eisen” – PIE (s)ker- “scheren schaben schneiden share skarein”, Scherle – Scherl – Scharl - Schar Scharr Schaar Scheer – “Kastrierer Schweinescheider” - Etymologie 4 mdh. schar – ahd. scar(a) “Schafschere Schneide-Eisen” – PIE (s)ker- “scheren schaben schneiden share skarein”, Bad Reichenhall – bis 1890 nur “Reichenhall”, Bad Reichenhall – Reichenhall (1185) – castrum Halla (1144) - Hal (7. Jahrhundert) – germ. *hal-/*hel- “Abhang Neige Schräge” – PIE *kel “neigen” - Halde Helling hold lehnen Lehne, Bad Reichenhall – circa 18000 Einwohner zählende Kreisstadt im Berchtesgadener Land in  Oberbayern, Bad Reichenhall – Karlstein, Bad Reichenhall – Karlstein – bis 1978 selbständige Gemeinde mit knapp 3500 Einwohnern zwischen Thumsee und Saalach, Bad Reichenhall – Karlstein – Pankrazkirche = Wallfahrtskirche St. Pankraz (1689 bis heute), Pankraz – Heilige Pankratius (um 290 Phrygien – 304 Rom) “Der alles Beherschende” - Etymologie gr. pan “alles allumfassend” + gr. kratos “Kraft Herrscher”, Mag. Ingrid Moschik – Spurensicherung “IM NAMEN DER REPUBLIK”, Dr. Timm Starl (*1939 Wien - ) - österreichischer Kulturwissenschaftler Fotohistoriker Ausstellungskurator FOTOGESCHICHTE-Gründer

“J.(ohann) SCHERLE – REICHENHALL”
“Reichenhall.”
“J.(ohann) SCHERLE
Photograf
REICHENHALL.”

Christian Koenig (Nürnberg) - Reichenhall (1)

English: First published in 2015 by Elekes Andor. Christian Koenig (Nürnberg) – Reichenhall. Photo, paper.: Size: 8 cm x 5,6 cm.
Christian Koenig fotograf scanned and courtesy of Elekes Andor (flickr)

Bad Reichenhall
Berchtesgadener Land, Oberbayern
83435, Deutschland

https://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Reichenhall

Bad Reichenhall
(bis 1890 Reichenhall)

ist eine Große Kreisstadt und die Kreisstadt des Landkreises Berchtesgadener Land im Regierungsbezirk Oberbayern.

Badreichenhall2

Deutsch: Blick vom Gipfel des Predigtstuhls auf Bad Reichenhall
English: Viewing Bad Reichenhall from the peak of Predigtstuhl, Germany
Nikater, 2006.

Bereits in römischer Zeit ist die Salzgewinnung nachweisbar.

Die Saline Bad Reichenhall vermarktet ihr Reichenhaller Markensalz heute in ganz Deutschland und darüber hinaus.

Die Solequellen waren nach dem Stadtbrand 1834 zudem Grundlage für die Entwicklung zum Heilbad, das u. a. über verschiedene Sole-Anwendungen (Bade-Kur, Trinkkur und Aerosol-Kur) verfügt und schließlich zum bayerischen Staatsbad erhoben wurde.

Badreichenhall1

Deutsch: Florianiplatz in Bad Reichenhall
English: Floriani Place in Bad Reichenhall, Germany
Nikater, 2006.

Bad Reichenhall ist gemeinsames Oberzentrum Bad Reichenhall/Freilassing.

Die Stadt ist mit der Hochstaufen-Kaserne Bundeswehrstandort.

Die Kurstadt liegt an der Saalach im Reichenhaller Becken eingerahmt von Bergmassiven der Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen. Darunter die Hausberge der Stadt, der von der Predigtstuhlbahn erschlossene Predigtstuhl und der Hochstaufen.

Geschichte

Frühgeschichte, römische Kaiserzeit und erste Salzverarbeitung

Funde im Reichenhaller Raum deuten darauf hin, dass bereits während der Glockenbecherkultur (2600 bis 2300 v. Chr.) eine feste Siedlung und weitverzweigte Handelswege vorhanden waren.

Richtig belegt wurde dies jedoch erst durch Funde zahlreicher Grabstätten aus der Urnenfelderzeit (1600–750 v. Chr.) im Bereich des heutigen Ortsteils Karlstein. Dort war in der La-Tène-Zeit (450–15 v. Chr.) auch ein keltisches Kultzentrum am „Langackertal“ und eine Münzprägestätte am „Haiderburgstein“. Die Kelten verfügten bereits über ein fortschrittliches Verfahren zur Salzgewinnung, die Salzsiedetechnik.

Aus der römischen Kaiserzeit (15 v. Chr.–480 n. Chr.) stammen Funde einer anspruchsvollen Villenkultur in Marzoll und Fager (Ortsteil Karlstein), die Siedlung wurde von den Römern „ad salinas“ genannt und gehörte zur römischen Provinz Noricum. Als Siedlung könnten der Altstadtbereich oder der Kirchberg, aber auch andere Bereiche in der Umgebung gedient haben. In Kirchberg fanden sich zahlreiche Grabstätten der Bajuwaren aus der Merowingerzeit (480 bis 700).

Inwieweit hier die Salzproduktion in vorrömische Zeit reicht, ist bisher unklar. Bis zum Erscheinen der Römer 15 v. Chr. wird es sich vermutlich um eine Saline mit lokaler Bedeutung gehandelt haben. Die Römer forcierten die Salzproduktion und machten ad salinas zur leistungsfähigsten im gesamten Alpenraum. Die hier auf natürliche Weise dem Erdboden entspringenden Solequellen wurden gefasst und in tönernen Öfen versotten.

Hallgrafschaft und Stadt „Hal“

Ab etwa 700 hatte der Ort den Namen Hal, von germanisch *hel-/*hal- „Abhang, Neigung, Schräge“, von dem sich auch das Wort Saline herleitet.[9]

Auf Grund einer Schenkung des Bayernherzogs Theodo an den ersten Bischof von Salzburg und später heiliggesprochenen Rupert besaß das Bistum Salzburg ein Drittel der Saline. Damit war Hal für etwa 500 Jahre der wichtigste Wirtschaftsstandort für die Salzburger Kirche. (Der Legende nach hätte der Heilige Rupert im Jahre 696 die während der Völkerwanderungszeit vergessenen Solequellen wiederentdeckt und damit die Saline zu einer neuerlichen wirtschaftlichen Blüte gebracht.) Durch den Handel mit Salz aus Hal entstand noch vor der ersten Jahrtausendwende der Handelsweg „Goldener Steig“, der sich zum bedeutendsten in Süddeutschland und Böhmen entwickelte.
Um 1070 bildete sich unter dem Grafen Arnold von Dießen eine eigene Hallgrafschaft heraus, die den Salzhandel organisierte und überwachte. Sie blieb in der Familie, bis der Hallgraf Engelbert von Attel und Reichenhall 1161 starb und dessen Sohn Gebhard II. 1169 in das Kloster Reichersberg eintrat. Daraufhin übernahm Herzog Heinrich der Löwe selbst die Hallgrafschaft und damit die Kontrolle über einen Großteil der süddeutschen Salzgewinnung.[10]
1144 ist in einer Urkunde von St. Zeno erstmals ein „castrum Halla“ belegbar, 1159 die Bezeichnung als civitas, ab 1285 als stat.[11] Die Bezeichnung als civitas nahm die Stadt Bad Reichenhall 2009 zum Anlass, das 850-jährige Stadtjubiläum zu feiern.[12]
Entwicklung von Territorialstaaten und Salinenkonkurrenz

Erhaltener Teil der Reichenhaller Stadtbefestigung mit Peter-und-Paul-Turm
Die Epoche war geprägt von der Entwicklung von Territorialstaaten und von Konkurrenz für die Reichenhaller Saline. Auf der einen Seite betrieb Salzburg die Verselbständigung vom Herzogtum Baiern, auf der anderen Seite entwickelte sich auch das Herzogtum zu einem Territorialstaat. Der Herzog übernahm zahlreiche der durch aussterbende Geschlechter frei gewordenen Grafschaften unmittelbar.[13] In diesen Spannungsfeld begann sich zudem südlich von Reichenhall mit der späteren Fürstpropstei Berchtesgaden ein weiteres eigenständiges geistliches Fürstentum zu etablieren.

Im Mittelalter waren neben dem Erzbischof von Salzburg Bürger aus Hal sowie das Kloster Sankt Zeno in Besitz der Solequellen und der ehernen Sudpfannen, die die alten Tonöfen abgelöst hatten.

1156 bestätigte Kaiser Friedrich Barbarossa in der Goldenen Bulle dem Klosterstift Berchtesgaden verschiedene Rechte, insbesondere die Forsthoheit. Das Stift betrieb auch eine zunehmende Salzproduktion und stieg in den Vertrieb seines Salzes über das eigene Gebiet hinaus ein.[14] 1185 kaufte der Salzburger Erzbischof Adalbert III. von Böhmen die Salzlagerstätten am Dürrnberg und nahm dort die Salzproduktion wieder auf. Die Monopolstellung der Reichenhaller Saline war damit gebrochen.

1193 drangen über den Pass Hallthurm Bewaffnete aus Hal (das heutige Bad Reichenhall) ins Gebiet des Berchtesgadener Klosterstifts ein, vermauerten die Bergstollen am Gollenbach und zerstörten die Salzpfannen. Darüber hinaus verweigerte Hal dem Stift den Zins für seine Brunnenanteile an den Reichenhaller Salzquellen. Parallel dazu gab es auch Auseinandersetzungen zwischen dem Salzburger Erzbischof und dem Berchtesgadener Stift.[15][16][17]
Drei Jahre später führte 1196 eine Strafexpedition des Salzburger Erzbischofs gegen Hal wegen nicht entrichteter Zehenten zur nahezu völligen Vernichtung, von der lediglich das Kloster St. Zeno verschont blieb.[18] Die Stadt wurde später auf kleinerer Fläche neu errichtet und erhielt als Schutz ihre (heute noch teilweise erhaltene) Stadtmauer sowie zur Überwachung der Stadt durch Salzburg die heute nicht mehr vorhandene Hallburg am Streitbichl. Da die Saline in Hal nun völlig zerstört war, hatte die Salzburger Saline in Hallein, die das Dürrnberger Salz verarbeitete, nun die besten Voraussetzungen, die Marktführerschaft im Salzhandel zu übernehmen. Dies stärkte die Reichenhaller allerdings in ihrem Bestreben nach Unabhängigkeit von der Salzburger Hoheit.[19]

Nachdem die Linie der Grafen von Peilstein mit Friedrich VI. (IX.) 1218 erloschen war, geriet das Herzogtum Bayern (vermutlich unter Ludwig I.), das seine Herrschaft über Hal mehr und mehr zu festigen suchte, mit Salzburg über die zurückgefallenen Güter in Streit. [20][21][22] Nach Vermittlung des Regensburger Bischofs Konrad IV. und des Pfalzgrafen Rapoto II. von Ortenburg wurden die Rechte in und um Hal geteilt, wobei dem Herzog im Anschluss das Landgericht bis an den „Steinbach hinter Melleck“ zugesprochen wurde.[23] Durch eine spätere Übereinkunft (11. Juli 1228) ging jedoch auch noch die plainische Grafschaft Mittersill (Oberpinzgau) nebst Unterpinzgau an Salzburg über.[23]
Namensgebung und herzoglich bayerische Investitionen

Der Wittelsbacher Albrecht IV. nahm ab 1493 Reichenhalls Salzwesen in Besitz
1323 wurde die Stadt erstmals unter dem Namen Reichenhalle erwähnt.[24] Ab 1389 ist „außerhalb der Ringmauer bei St. Michael“ ein Leprosorium in Reichenhall nachweisbar, das ab 1819 als Krankenhaus genutzt wurde.[25]
Im Spätmittelalter kamen die Reichenhaller Siedeherren immer mehr in Bedrängnis, da die Qualität der Sole durch ungehindert eindringendes Süßwasser vermindert wurde. Die Besitzer hatten jedoch nicht genug Kapital, um die dringend notwendigen Investitionen zu tätigen. Ab 1493 begann der Wittelsbacher Herzog von Bayern Albrecht IV. sukzessive auch die bürgerlichen Anteile der Siedeanlagen aufzukaufen. Mit der Inbesitznahme der Salzproduktion durch die Wittelsbacher begann eine zunehmende Technisierung und Verbesserung der Saline.[26] Um das Problem der zufließenden Süßwässer zu beseitigen, wurden alle Solequellen in einem neuen zentralen Förderschacht, dem sogenannten „Hauptschacht“, zusammengefasst und mit einem Paternosterschöpfwerk nach oben gefördert. Das unerwünschte Süßwasser wurde nun als Oberflächenwasser durch den ab 1524 gebauten Grabenbachstollen abgeleitet. Knapp zwei Kilometer lang fließt durch diesen Stollen unterhalb der Stadt noch heute in etwa 14 Metern Tiefe das Wasser bis zum Pidinger Ortsteil Staufenbrücke, wo es in die Saalach mündet.

Das Salinenarchiv des Hauptsalzamts war im Kloster St. Zeno untergebracht, das im Jahr 1512 ausbrannte, weshalb das Salinenarchiv „zu Grunde gegangen“ ist und seine „Urkunden nicht über das Jahr 1512 hinausgehen“.[27]
Nachdem 1515 eine Bademagd namens Christine die Wohnung ihrer Nachbarin aus Rache angezündet hatte, starben bei dem daraus folgenden Stadtbrand etwa 200 Menschen. Neben den bereits erwähnten großen Stadtbränden gab es noch, meist im Zusammenhang mit der Saline, weitere in den Jahren 1209, 1265, 1353, 1415, 1424 und 1448.

Das „Waldbuch“ schrieb 1529 die nachhaltige Bewirtschaftung der „Saalforste“ vor, um die Versorgung der Saline mit Brennholz zu sichern. Schon 1509 war mit der „Waldmeisterstelle“ eines der ersten Forstämter in Mitteleuropa gegründet worden.

Herzoglich bayerisches Staatsmonopol und wirtschaftliche Verluste

1619 hatte lediglich noch das Stift St. Zeno einen eigenen Salinenbetrieb. Das Salzwesen war weitgehend zu einem herzoglich bayerischen Staatsmonopol und damit erneut Bayerns wichtigster Wirtschaftszweig geworden, der dem Herzogtum enorme Steuereinnahmen sicherte.

350 Jahre Soleleitung, Briefmarke der Deutschen Bundespost von 1969
Mit dem Bau einer Soleleitung (1617–1619) zu einer zeitgleich neu errichteten Saline in Traunstein sicherte Herzog Maximilian I. die bayerische Salzproduktion. Im Reichenhaller Einzugsgebiet waren die Wälder fast gänzlich abgeholzt, was eine gefährliche Brennholzknappheit verursachte. In der Umgebung von Traunstein aber waren noch genügend Waldungen vorhanden. Ein Drittel der in Reichenhall geförderten Sole gelangte durch die 32 Kilometer lange Soleleitung nach Traunstein. Als Maßnahme zur Einsparung von Energie wurden ab 1745 Gradierwerke errichtet, die schließlich eine Länge von 720 Metern erreichten und damit landschaftsprägend für das Reichenhaller Tal waren.
Wegen zunehmender Beschwerden über schwere Qualitätsmängel des Salzes entschied man sich für umfassende Modernisierungsmaßnahmen der Reichenhaller Saline unter der Leitung von Johann Sebastian von Clais. Zwischen 1782 und 1784 ließ er u. a. ein neues Sudhaus mit neuen Sudpfannen einrichten, welche die Abwärme besser nutzten. Dank der daraus resultierenden Produktivitätssteigerung inkl. der erheblichen Einsparung von Brennholz amortisierten sich die immensen Baukosten von 100.000 Gulden schon nach kurzer Zeit.[28]

Von 1808 bis 1810 wurde die Soleleitung nach Traunstein von Georg Friedrich von Reichenbach bis nach Rosenheim verlängert. Dort konnte man auf die Wälder des 1803 säkularisierten Klosters Tegernsee zurückgreifen. Die Salzproduktion sollte damit auf mehrere Standorte verteilt und um 75 % erhöht werden. Nachdem die bis 1803 eigenständige Fürstpropstei Berchtesgaden 1810 dem Königreich Bayern angegliedert waren, wurde von Reichenbach 1817 auch beauftragt, die circa 29 km lange Soleleitung vom Salzbergwerk Berchtesgaden nach Reichenhall zu bauen. Noch heute kommen rund zwei Drittel der in Bad Reichenhall verarbeiteten Sole von dort.

Beginn der Kur

1834 verursachte ein Kehrbesen im Kamin der Reichenhaller Saline ein kleines Feuer, das nicht sofort gelöscht wurde, um eine zeitgleich die Saline besuchende Regierungskommission aus München nicht zu beunruhigen. Durch den daraus resultierenden Großbrand wurden weite Teile der Stadt zerstört. Zudem verbrannten im Magistrat und dem 1. Landgericht zu Reichenhall die Archive und Akten mit den Urkunden zur Geschichte und Topografie der Stadt.[27] König Ludwig I. beauftragte Joseph Daniel Ohlmüller mit dem Neubau der Saline, die 1840 fertig gestellt war.

Reichenhall Stich

Hohann Poppel:
Reichenhall, Stahlstich, gezeichnet und gestochen von Johann Poppel, um 1850
Aus Maximilian Benno Peter von Chlingensperg: Das Königreich Bayern in seinen alterthümlichen, geschichtlichen, artistischen und malerischen Schönheiten, 1843-1854

Die inzwischen „Alte Saline“ genannte Saline war bis 1926 in Betrieb und ist heute noch als Industriedenkmal zu besichtigen. Auf dem Florianiplatz ist zum Dank dafür, dass die Anwohner seinerzeit vom Feuer verschont wurden, 1885 der St. Florian-Brunnen erbaut worden.

Die Gartenlaube (1860) b 357

Reichenhall, 1860, Die Gartenlaube

Die Gartenlaube (1860) b 377

Reichenhall, 1860, Die Gartenlaube

Nach dem großzügigen Wiederaufbau wurde die Stadt ab 1846 zu einem Kur- und Badeort. Seit dem 7. Juni 1890 darf sie auf Verfügung des bayerischen Prinzregenten den Zusatz Bad führen.[29] Neun Jahre später wurde sie königlich bayerisches Staatsbad.

Am 1. Dezember 1905 wurde der Hauptteil der aufgelösten Gemeinde St. Zeno der Stadt Bad Reichenhall und der andere Teil der Gemeinde Gmain angegliedert.[29]

Zeit der Weimarer Republik

In der frühen Zwischenkriegsära gab es eine intensive Bautätigkeit. Im industriellen Bereich wurde die heutige Saline errichtet, im Kur- und Tourismussektor die Predigtstuhlbahn und das Kurmittelhaus, die Stadt investierte in das städtische Krankenhaus. Dadurch kam es ab der Mitte der 1920er Jahre zu einem wirtschaftlichen Wiederaufschwung in Bad Reichenhall. Der eigene Flughafen „Mayerhof“ sorgte für die Anbindung an den aufkommenden Flugverkehr, welcher ab 1926 durch die Deutsche Lufthansa betrieben wurde.[30]

Bad Reichenhall Eugen Felle

Eugen Felle (1869-1934):
Bad Reichenhall und Berge der Umgebung, vor 1934.

Zeit des Nationalsozialismus

Der von Adolf Hitler für seinen zweiten Regierungssitz bei Berchtesgaden in Auftrag gegebene Flughafen Reichenhall-Berchtesgaden sollte erst auf dem bestehenden Reichenhaller Flughafen „Mayerhof“ eingerichtet werden, wurde dann jedoch am 21. Januar 1934 im benachbarten Ainring offiziell eingeweiht.
Im Rahmen der Aufrüstung der Wehrmacht wurde Bad Reichenhall ab 1934 Garnisonsstadt. In der damals eigenständigen westlichen Nachbargemeinde Karlstein entstand hierfür eine neue Kaserne, die, wie von Anfang an geplant, „mit Wirkung ab 1. Juli 1937“ durch einen Regierungsbeschluss in die Gemarkung Bad Reichenhall eingemeindet wurde und bis heute baulich nahezu unverändert existiert. 1939 war die Kaserne Standort des III. Btl. des Gebirgsjäger-Regimentes 100 mit Regimentsstab und 16. Panzer-Abwehr-Abteilung unter dem Kommando von Oberstleutnant Utz. Außerdem waren die I. Abteilung des Gebirgs-Artillerie-Regimentes 79 und eine Sanitätsstaffel in Bad Reichenhall untergebracht.

Kurz vor Kriegsende forderte am 25. April 1945 ein alliierter Bombenangriff auf das Stadtzentrum 198 Todesopfer. Die Kaserne mit ihren zahlreichen Lazaretten hingegen hatte keine nennenswerten Schäden zu verzeichnen.

Nachkriegszeit

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Bad Reichenhall zur Amerikanischen Besatzungszone. Die amerikanische Militärverwaltung richtete in der nicht mehr von Soldaten genutzten Kaserne ein DP-Lager zur Unterbringung sogenannter Displaced Persons (DP) ein.
Die 1933 verliehene Reichenhaller Ehrenbürgerwürde an Paul von Hindenburg sowie an die prominenten Vertreter des Nationalsozialismus Adolf Hitler, Franz Ritter von Epp, Ernst Röhm und Adolf Wagner wurde ihnen am 4. Januar 1946 wieder aberkannt.

1955 wurde in Bad Reichenhall Bayerns erste Spielbank errichtet.[31]
Drei Jahre nach Gründung der Bundeswehr zog 1958 wieder eine Gebirgsjägertruppe in die Bad Reichenhaller Kaserne ein. Ab dem 13. Juni 1966 nach dem Antisemiten und ehemaligen Wehrmachtsgeneral der Gebirgstruppe Rudolf Konrad in General-Konrad-Kaserne benannt, erhielt sie nach jahrzehntelangen Protesten am 1. August 2012 den Namen „Hochstaufen-Kaserne“.[32]

Ab der Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern verlor Bad Reichenhall am 1. Juli 1972 den Status als kreisfreie Stadt und wurde in den neu geschaffenen Landkreis Bad Reichenhall eingegliedert. Dieser umfasste neben der Stadt Bad Reichenhall den Landkreis Berchtesgaden und den südlichen Teil des Landkreises Laufen. Als ehemals kreisfreie Stadt wurde Bad Reichenhall zur Großen Kreisstadt erhoben. Ob Bad Reichenhall Kreisstadt des neuen Landkreises würde, war vorerst offen. Der neu zusammengetretene Kreistag sprach sich für Freilassing aus, auch Berchtesgaden war im Rennen. Die bayerische Staatsregierung entschied aber schließlich zugunsten von Bad Reichenhall. Dagegen musste die Kurstadt am 1. Mai 1973 hinnehmen, dass ihr Name nicht der Landkreisname blieb. Der Landkreis erhielt seinen heutigen Namen (Landkreis Berchtesgadener Land). Das Amtsgericht Bad Reichenhall wurde am 1. Juli 1973 aufgehoben und der bisherige Gerichtssprengel dem des Amtsgerichts Laufen zugeschlagen.
Im Zuge der Gebietsreform auf Gemeindeebene wurden die zuvor selbständigen Gemeinden Karlstein und Marzoll am 1. Mai 1978 eingemeindet.[33]
Im Mai 1980 wurde im neu errichteten Landratsamt in Bad Reichenhall die Arbeit aufgenommen und im Gegenzug die Außenstelle des Landratsamtes in Berchtesgaden aufgelöst. Die Kreisstadt erhielt allerdings nicht alle zentralen Einrichtungen des Landkreises und auch landkreisweit zuständige Behörden anderer Gebietskörperschaften verblieben an anderen Orten (z. B. Finanzamt, allgemeine Berufsschule, Knabenrealschule oder das bereits erwähnte Amtsgericht) insbesondere in dem ehemaligen Kreishauptort Berchtesgaden bzw. der ehemaligen Kreisstadt Laufen.
Am 1. Januar 1981 wurde das gemeindefreie Gebiet Kirchholz aufgelöst und zwischen Bayerisch Gmain und Bad Reichenhall (Gemarkung St. Zeno) aufgeteilt. Auch die Gemarkung Kirchholz wurde aufgelöst.

Im November 1982 kam es auf der B 20 in der Ortsdurchfahrt nahe dem Gaswerkgelände zu einer Brandkatastrophe mit einem Tanklastzug. Sie forderte ein Todesopfer, sieben Anwohner wurden zum Teil schwer verletzt. Ein Übergreifen auf die Tankstelle konnte verhindert werden.[34]

Nach der Gesundheitsreform von 1996

Mit der Gesundheitsreform von 1996 wurden u. a. auch Kuren als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen sehr eingeschränkt. Dies führte in Bad Reichenhall zu einem spürbaren Rückgang der Kurgastzahlen und damit auch zu großen Verlusten bei einer bislang großen Einnahmequelle für die Stadt. Oberbürgermeister Wolfgang Heitmeier und der Kurdirektor versuchten mit auf „Verjüngung“ angelegten Angeboten und öffentlichen Investitionen in Höhe von 50 Mio. DM eine neue Zielgruppe als Gäste der Stadt anzusprechen.[35] Wiewohl Heitmeier bis zum Ende seiner Amtszeit 2006 die Erneuerung der städtischen Fußgängerzone vollzogen, eine neue Therme eröffnet und die Errichtung eines international beachteten Forschungszentrums für Höhendruckkammern im historischen Kurmittelhaus in Angriff genommen hatte, musste er sich die Kritik gefallen lassen, den „einst mondänen Kurort“ nach der Gesundheitsreform „zu langsam neu ausgerichtet zu haben“.[36]

Am 1. November 1999 kam es zu einem Amoklauf in Bad Reichenhall, bei dem ein 16-jähriger vier Passanten tötete und fünf weitere Personen schwer verletzte, darunter den Schauspieler Günter Lamprecht und seine Lebensgefährtin Claudia Amm. Nach der Tat beging der Amokschütze Selbstmord.[37][38]

Seit Anfang der 2000er ist die Stadt bestrebt, nachhaltigen Tourismus voranzutreiben. 2001 wurde sie zur Alpenstadt des Jahres gekürt und einige Jahre später Mitglied bei Alpine Pearls.[39] 2005 wurde die Rupertustherme mit Baukosten von 32 Mio. Euro errichtet, um die Stadt an den veränderten Gesundheitsmarkt anzupassen. Gleichzeitig musste allerdings die Instandhaltung und Renovierung bereits bestehender Einrichtungen und Gebäude häufig hinter der Schaffung neuer Prestigebauten zurückstehen. (→Siehe dazu auch den Abschnitt: Tourismus.)

Am 2. Januar 2006 forderte der Einsturz der Eislaufhalle Bad Reichenhall 15 Menschenleben, darunter 12 Kinder und Jugendliche; 34 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Trotz eines Bürgerentscheides, bei dem sich 53 % der abstimmenden Reichenhaller für die Errichtung einer neuen Eis- und Schwimmhalle an diesem Standort aussprachen, hielt die Stadt an der Planung einer Touristik-Hochschule auf dem Gelände fest, die ab September 2009 als Campus Bad Reichenhall der IUBH School of Business and Management errichtet werden sollte.[40][41] Der Campus befindet sich jedoch heute bei der Hotelfachschule, nachdem die Hochschule 2013 den Erbpachtvertrag für das Gelände der eingestürzten Eislaufhalle wegen absehbar unzureichender Auslastung nicht verlängert hat.[42] Der größte Teil des Geländes ist somit nach wie vor unbebaut (Stand: 2015).

→ Hauptartikel: Eislaufhalle Bad Reichenhall
Ein brennender Bergwald am Thumsee forderte ab dem 13. April 2007 elf Tage die Einsatzkräfte. Drei Tage lang wurde vom Landratsamt Katastrophenalarm ausgelöst, um die internationalen zivilen, militärischen und privaten Kräfte, einschließlich bis zu zwölf Hubschraubern, zu koordinieren. Personen kamen nicht zu Schaden.

Ab Ende 2007 war eine Diskussion um eine von Harry Vossberg initiierte und von Angerer dem Älteren entworfene, über 50 m hohe Christusstatue auf dem Hausberg Predigtstuhl im Gange. Die neu geplante Statue wäre damit 22 m höher geworden als das Vorbild in Rio de Janeiro. Das Vorhaben wurde im September 2008 vom Stadtrat abgelehnt.[43]

Ein Bürgerentscheid von 2013 über die seit Jahren geplante Bundesstraßenumfahrung von Bad Reichenhall in zwei Tunneln erreichte das notwendige Quorum nicht. Nur etwas mehr als ein Drittel der Wahlberechtigten ging zur Abstimmung. Und ohne die Zustimmung der Bad Reichenhaller Bürger erachtete der seinerzeit als Bundesverkehrsminister wie auch als Bundestagsabgeordneter zuständige Peter Ramsauer (CSU) die Chancen für die Umsetzung einer solchen Bundesstraßenumfahrung für sehr gering.[44]

#Johann #Scherle, Fotograf in #Reichenhall, um 1870 – #Sankt #Pankraz in #Karlstein bei #Bad #Reichenhall im #Berchtesgadener #Land

https://sparismus.wordpress.com/2018/07/09/johann-scherle-fotograf-in-reichenhall-um-1870-sankt-pankraz-in-karlstein-bei-bad-reichenhall-im-berchtesgadener-land/

“J.(ohann) SCHERLE – REICHENHALL”

“Pankraz und Karlstein.”

“J.(ohann) SCHERLE
Photograf
REICHENHALL.”

Karlstein
Thumsee, Saalach
Gebersberg, Kranzlstein
Burgruine Karlstein, Sankt Pankraz
83435 Bad Reichenhall, Deutschland

https://de.wikipedia.org/wiki/Karlstein_%28Bad_Reichenhall%29

Karlstein

ist mit knapp 26 km² die flächenmäßig größte Gemarkung der Stadt Bad Reichenhall im Landkreis Berchtesgadener Land.

Deutsch: St. Pankrazkirche, Ruine Karlstein, Müllnerhorn und Gebersberg, vom Sieben-Palfen-Weg aus fotografiert.
Luitold, 2012.

Im Zuge der Gebietsreform wurde Karlstein einschließlich der zur Gemeinde gehörigen Dörfer Kirchberg, Nonn und Thumsee 1978 nach Bad Reichenhall eingemeindet. Diese Orte sind seither Ortsteile der Kreisstadt.

Geographie

Geographische Lage

Karlstein liegt am westlichen Ende des Reichenhaller Talkessels. Vom Stadtkern ist der Ortsteil durch die Saalach getrennt. Zum ehemaligen Gemeindegebiet gehören Nonn, Kirchberg und Thumsee.

Alte Flur- und Hofnamen (z. B. Siebenpalfen, Fager, Garnei, Seeweber) sind in der heutigen Zeit auch immer noch gebräuchlich, selbst wenn diese nicht mehr in einem öffentlichen Verzeichnis auftauchen sollten.

Im Bereich von Karlstein und Nonn befinden sich der Hochstaufen und der Zwiesel im Norden, der Gebersberg und Teile des Jochbergs im Westen und der Müllnerberg, der sich vom Westen bis in den Süden erstreckt.

Gewässer

Eingerahmt von Bergen liegt im Westen der Thumsee.

Er ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für die ganze Stadt und umliegende Gemeinden. Das Wasser des Sees, das von einem oberirdischen Zulauf und unterirdischen Quellen gespeist wird, fließt direkt im Anschluss durch das Seemösl und danach über den Seebach weiter nach Karlstein, heißt etwa ab der Weitwiese Hosewasch oder auch Hoswaschbach, welcher sich im Osten von Nonn mit der Saalach vereint.

Das Amerangbachl entspringt am Müllnerberg und vereint sich im Bereich der Seebachkapelle mit dem Seebach.

Der Listsee liegt auf ca. 630 m oberhalb des Nonner Oberlandes und ist nur 0,4 Hektar groß. Der Bergsee wird unterirdisch gespeist, das Wasser läuft über den Hammerbach in die Hosewasch ab. Die Quellen rund um den Listsee dienen der Stadt Bad Reichenhall als Trinkwasserversorgung.

Klima

Wie auch im Rest des Stadtgebietes von Bad Reichenhall ist das Klima in Karlstein – begünstigt vor allem durch die geschützte Lage im Talkessel und das Wasser der Saalach – gemäßigt. Bad Reichenhall wird deshalb auch gern als Meran des Nordens bezeichnet. Eine Besonderheit sind starke, warme Fallwinde, die vor allem im Bereich Kirchberg auftreten und in anderen Ortsteilen wenig bis gar nicht wahrgenommen werden. Aufgrund der Windrichtung (aus Westen) werden diese im Volksmund gerne als Kugelbachwind bezeichnet, nach dem in dieser Richtung liegenden Bauernhofs.

Geschichte

Frühgeschichte

Funde zahlreicher Grabstätten aus der Urnenfelderzeit (1600–750 v. Chr.) belegen eine bereits frühe Besiedelung des bei Karlstein. Dort war in der La-Tène-Zeit (450–15 v. Chr.) auch ein keltisches Kultzentrum am „Langackertal“ ♁⊙ und eine Münzprägestätte am „Haiderburgstein“ (siehe Ambisonten und Alaunen). Die Kelten verfügten bereits über ein fortschrittliches Verfahren zur Salzgewinnung, die Salzsiedetechnik.

Aus der römischen Kaiserzeit (15 v. Chr. bis 480 n. Chr.) stammen Funde einer anspruchsvollen Villenkultur in Fager. Die Funde zahlreicher Grabstätten der Bajuwaren in Kirchberg aus der Merowingerzeit (480 bis 700) schließlich deuten auf ein friedliches Nebeneinander von Germanen und Romanen hin, wobei man diese logische Verknüpfung offenlassen muss. Als Siedlung könnten der Altstadtbereich von Bad Reichenhall oder der Kirchberg, aber auch andere Bereiche in der Umgebung gedient haben.

REI Ruine Karlstein 03

Michael Wening (1645-1718):
Burg Karlstein mit Kirche St. Pankraz um 1700. Kupferstich von Michael Wening.

Ab dem Mittelalter

Obwohl in Karlstein keine Salzvorkommen vorhanden waren, spielte die Siedlung Karlstein eine für die Salzerzeugung strategisch wichtige Rolle. So zeugt die Burgruine Karlstein ♁⊙ als Verteidigung der Stadt Reichenhall gegen Angriffe aus dem Westen als auch als Sicherung der Transportwege des Salzes über den Thumsee und den Antoniberg in Richtung Tirol oder München. Wie Karlstein stand auch die Maut zu Karlstein ♁⊙ unter dem Einfluss der Peilsteiner und später dem Bayernherzog. Die ehemaligen Burganlagen Fager (auch: Vager)♁⊙, Amerang ♁⊙ und Kirchberg ♁⊙ wurden im Auftrag des Erzbischofes von Salzburg errichtet, der damit seine Macht über die Salzproduktion festigen wollte. Außer von der Ruine Karlstein sind von den anderen Anlagen kaum noch sichtbare Überreste vorhanden. Sie dürften allesamt aufgrund kriegerischer Auseinandersetzungen zerstört und deren Steine vermutlich von der Bevölkerung zum Bau ihrer Häuser fortgeschafft worden sein. Heute finden sich im dichten Wald vereinzelte Spuren, die teilweise erst durch den Stadtheimatpfleger der Stadt Bad Reichenhall, Dr. Johannes Lang, und den Verein für Heimatkunde Bad Reichenhall 2001 und 2002 wiederentdeckt und freigelegt wurden.

Unter der Leitung des Hofbaumeisters Hans Reiffenstuel wurde 1617 bis 1619 eine Soleleitung von Bad Reichenhall nach Traunstein mit zahlreichen Brunnhäusern (Pumpstationen) zur Überwindung des Höhenunterschiedes gebaut. Zwei Brunnhäuser (Fager ♁⊙ und Seebichl ♁⊙) und ein Themenwanderweg befinden sich in Karlstein. Die Reiffenstuelstraße erinnert noch heute an den Baumeister.

Zeit des Kurbetriebes

→ Hauptartikel: „Kurbetrieb“ im Artikel Kirchberg (Bad Reichenhall)
Noch bevor man in Bad Reichenhall um den Heilwert der Sole wusste, wurde im Karlsteiner Ortsteil Kirchberg schon Anfang des 18. Jahrhunderts ein Badebetrieb unterhalten. Grundlage war die dortige Heilquelle, die südlich des heutigen Altenheims am Fuße des Müllnerbergs entspringt. Kirchberg gilt deshalb als Wiege des Kurbetriebs in Bad Reichenhall. Jedoch hatte das Bad aufgrund der sehr einfachen Ausstattung über hundert Jahre eine sehr geringe Bedeutung und den Ruf eines Dienstbotenbades. Das änderte sich langsam, als ab 1822 der Salinenarzt Dr. Osterhammer in Kirchberg Kuren mit Sole verschrieb und auch Aufzeichnungen über die Erfolge seiner Therapien anfertigte. Als sich ab 1846 der Kurbetrieb in Reichenhall rund um das Hotel Axelmannstein etablierte, kam es aufgrund der Konkurrenz des Öfteren zum Streit, jedoch begünstigte das Aufblühen des Kurbetriebs in der Nachbarstadt auch das Bad in Kirchberg. 1864 wurde das Bad von Dr. Pachmayr erworben, der den Kurbetrieb umfassend modernisierte, neue Gebäude errichtete und das Kirchberg zu einem überregional bekannten und beliebten Kurort machte. Die letzten 50 Jahre bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs zählen zur glücklichsten Epoche von Kirchberg, nach dem Krieg wurde der Badbetrieb aufgegeben. Der damalige Kurpark mit seinen vielen exotischen Pflanzen wurde mit dem heutigen Altenheim überbaut und außer dem Kirchbergschlössl sind nur noch sehr wenige alte Villen in der Umgebung erhalten geblieben. Die Kirchberger Heilquelle fließt heute in der Nähe der Kretabrücke ungenutzt in die Saalach.

In den Jahren 1889 bis 1890 wurde die Lange Brücke über die Saalach durch eine moderne Bogenbrücke aus Stein, die Luitpoldbrücke ersetzt. 1899 wurde die neue Brücke bei einem Hochwasser schwer beschädigt.
1890 eröffnete Konrad Fischer in Kirchberg die Elektricitäts-Werke Reichenhall, das erste Wechselstromkraftwerk in Deutschland und das erste E-Werk in Bayern. Fischer nutzte die Wasserkraft des Kirchberger Mühlbaches, um 1200 Glühlampen in Bad Reichenhall, Karlstein und Kirchberg zum Leuchten zu bringen.

Jahrhundertwende bis zur Nachkriegszeit

1912 wurde mit dem Bau des Saalachkraftwerks zur Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Freilassing und Berchtesgaden begonnen. Das Kraftwerk liefert außerdem bis heute Strom an die Stadt Bad Reichenhall und ist eines der ältesten sich noch im Betrieb befindlichen Bahnkraftwerke.
Das Bad Kirchberg wurde im Ersten Weltkrieg in ein Lazarett umgewandelt, das bis 1921 in Betrieb war. Auch das Schlössl war in das Lazarett eingegliedert worden. Das Kurhaus wurde 1924 an den Bayerischen Beamtenbund verkauft und kurz darauf als Beamten-Erholungsheim eröffnet. Damit endete der Badebetrieb in Kirchberg endgültig.

Am 1. Juli 1928 nahm die Predigtstuhlbahn nach einjähriger Bauzeit ihren Betrieb auf. Die Bahn ist heute die älteste original erhaltene Großkabinenseilbahn der Welt.

Die heutige Hochstaufen-Kaserne wurde in den Jahren 1934 bis 1936 in Karlstein erbaut. Da die Gebäude jedoch von vornherein für die Garnison Bad Reichenhall geplant waren, wurde das Gelände per Regierungsbeschluß am 1. Juli 1937 in die Stadt Bad Reichenhall eingemeindet und ist heute Teil der Gemarkung Bad Reichenhall. Die Straße, an der sich die Kaserne befindet, wurde während der Bauarbeiten als Col-di-Lana-Straße benannt und schon wenige Jahre später in die heutige Nonner Straße umbenannt.

Den Zweiten Weltkrieg und die Bombardierung von Bad Reichenhall am 25. April 1945 hat Karlstein ohne nennenswerte Schäden überstanden. Nur die Luitpoldbrücke wurde von SS-Pionieren am Nachmittag des 3. Mai 1945 noch gesprengt. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die alliierten Truppen jedoch schon auf beiden Seiten der Saalach wenige Kilometer von Bad Reichenhall entfernt.

In den 1960er Jahren wurde die Kreta-Brücke gebaut, der Verkehr über die Deutsche Alpenstraße wurde dabei von der Thumseestraße auf die neue Staatsstraße 2101 verlegt. In den 1960er, 1970er und 1980er Jahren gab es eine rege Bautätigkeit in Karlstein. Dabei wurde viel Wohnraum für die wachsende Bevölkerung der Gemeinde und der Stadt Bad Reichenhall geschaffen.
Von der Gebietsreform bis zur Gegenwart
Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Karlstein mit den Dörfern Karlstein, Kirchberg, Nonn und Thumsee sowie einschließlich des am 1. Januar 1978 eingegliederten, 933 Hektar großen Anteils des aufgelösten gemeindefreien Gebiets Karlsteiner Forst[1] in die Stadt Bad Reichenhall eingemeindet.[2] Der letzte Bürgermeister von Karlstein war Sebastian Fuchs.[3]
Ein brennender Bergwald am Thumsee hielt die Feuerwehren ab dem 13. April 2007 elf Tage lang in Atem, drei Tage lang wurde vom Landratsamt Katastrophenalarm ausgelöst. Mit bis zu zwölf Hubschraubern unterstützten weitere Feuerwehren aus dem benachbarten In- und Ausland, das Technische Hilfswerk und die Polizei die Löscharbeiten der Freiwilligen Feuerwehr Bad Reichenhall. Personen kamen nicht zu Schaden.

https://de.wikipedia.org/wiki/St._Pankraz_%28Karlstein%29

Die katholische Wallfahrtskirche St. Pankraz befindet sich auf dem sog. Pankrazfelsen in Karlstein bei Bad Reichenhall.

REI Pankrazkirche 01

Deutsch: Wallfahrtskirche St. Pankraz in Karlstein bei Bad Reichenhall.
Luitold, 2012.

Sie wird von der im Juli 2012 neu gegründeten kath. Stadtkirche Bad Reichenhall betreut und ist dem hl. Pankratius geweiht.

REI Pankrazkirche 06

Deutsch: St. Pankraz von Süden (Bürgermeisterhöhe) aus gesehen.
Luitold, 2012.

Im Volksmund und auf den meisten Wegweisern wird sie auch einfach nur Pankrazkirche genannt.

Lage

Die Kirche befindet sich 145 Meter über dem Talgrund auf dem Pankrazfelsen, welcher der Burgruine Karlstein vorgelagert ist. Sie ist aus nördlicher Richtung von der Schmalschlägerstraße über einen Weg mit 264 Stufen erreichbar.

Geschichte

Vorgeschichte

Erstmals wurden im Jahre 1130 kirchliche Kultgebäude im heutigen Karlstein erwähnt. Erzbischof Konrad I. von Salzburg stiftete für die von ihm geweihte Kirche St. Georg in Kirchberg ein Lehengut beim Kirchberg. Nach dem Verschwinden des Gebäudes wurde ihr Patrozinium im 16. Jahrhundert in das zuvor dem hl. Martin geweihte Nonner Kirchlein übertragen. Die ebenfalls verschwundene Burgkapelle der Burgruine Karlstein war dem hl. Andreas geweiht. Dafür scheint der Einfluss Salzburgs und der Grafen von Peilstein maßgebend gewesen zu sein.

Kirchenpatron

Am 1. August 1427 erklärte Erzbischof Eberhard IV. von Salzburg, dass man die Weihe der Pankrazkirche auf der Burg Karlstein am Alexiustag (17. Juli) zu feiern pflegt.

Seitdem ist St. Pankraz als Kirchenpatron urkundlich nachweisbar.

Im 15. Jahrhundert kam das Pankrazkirchlein in den Genuss verschiedener frommer Stiftungen. Die Bürgerseheleute Wilhelm und Margret Sprengel schenkten 1450 zwei Tagwerk Wiese bei Reichenhall, 1485 verkaufte Ritter Hanns von Haslang zu Moosen der St. Pankrazkirche fünf Gulden jährliche Gilt aus seinem Turm Rutzenlachen in Reichenhall. 1487 wurde diese Rente gegen eine Zahlung von 100 Gulden wieder abgelöst. Ein Kalender des Stifts St. Zeno verzeichnet am 3. Mai 1619 eine Wallfahrt der Pfarrgemeinde Marzg nach St. Pankraz. Das Kirchlein entwickelte sich in der Folge zunehmend zu einem Wallfahrtsort. Deshalb genehmigte der bayerische Kurfürst Ferdinand Maria 1673, dass im Sommerhalbjahr ein geistlicher Herr von St. Zeno wöchentlich eine Messe in der Pankrazkirche lesen durfte. Noch heute erinnern zahlreiche Votivbilder an die einst blühende Wallfahrt.

Neubau

Die Spenden der Wallfahrer und die Wirtschaftskraft des Stiftes St. Zeno erlaubten 1687–1689 einen Neubau. Mitte August 1686 besichtigte der welsche Pau= oder Maurermaister Lorenzo Sciasca aus Graubünden die bisherige Kirche. Auf den von ihm am 2. September abgegebenen Kostenvoranschlag zum Abbruch der alten und zur Errichtung der neuen Kirche einschließlich Zimmerer-, Glaser- und Schlosserarbeiten erhielt er den Auftrag zum Neubau der Kirche. Für den Bau wurden die Schwierigkeiten der Materialversorgung durch die Errichtung eines eigenen Aufzuges überwunden.

Am 7. Juli 1689 war der Bau soweit vollendet, dass man in ihm Gottesdienste feiern konnte. In den folgenden Jahren wurde die Inneneinrichtung fertiggestellt. Die Altäre werden dem Reichenhaller Bildhauer Johann Schwaiger (1657–1734), einem Schüler des Salzburger Meisters Wilhelm Weissenkirchner, die Fassung dem Reichenhaller Maler Martin Pöck zugeschrieben. Ob das ursprüngliche Wallfahrtsbild verschwunden ist oder von Schwaiger barockisiert wurde, ist nicht geklärt. 1748 wurde noch ein Kreuzweg eingesetzt und von P. Jucundian Lechner geweiht. Beinahe wäre die Kirche am Anfang des 19. Jahrhunderts ein Opfer vorschneller Entscheidungen geworden.

Der seit 1815 amtierende Reichenhaller Dekan wollte sie wegen angeblicher Baufälligkeit abbrechen lassen. Nur der Hartnäckigkeit der Karlsteiner Bauern, die sich ganz entschieden gegen den Abbruch ihrer Kirche wehrten, ist es zu verdanken dass eine Untersuchungskommission abgeordnet wurde. Diese Kommission konnte keine Baufälligkeit feststellen und der Abbruch unterblieb. Im 19. Jahrhundert war St. Pankraz die reichste Kirche im ganzen Dekanat (1880: 225.266 Goldmark) und wurde deshalb auch häufig für alle anderen Kirchen in Form von Darlehen herangezogen. Im Juli 1973 wurde St. Pankraz von Kirchenräubern heimgesucht, die zahlreiche wertvolle Kunstwerke entwendeten. 1981–82 erfolgte unter Stadtpfarrer Helmut Eisele eine umfassende Renovierung.

Beschreibung

Auf dem Weg zur Kirche befinden sich ein Kreuz mit der schmerzhaften Muttergottes, eine Lourdesgrotte, eine Figur des Pestpatrons St. Rochus und eine Ölberggruppe. Am östlichen Ende des Felssporns, auf dem sich die Kirche befindet, steht ein Kreuz mit der Inschrift Gott und der Wissenschaft zum Dank mit Wappen.

Mag. Ingrid Moschik
Spurensicherung “IM NAMEN DER REPUBLIK” Österreich


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