
“KUNST-
und Industrie-Comptoir
für Photographie u. Stereoscopie
von
GUSTAV JÄGERMAYER & C.IE
WIEN
Graben No. 613.”
“Brand des Treumann Theaters am
Franz Josef Kai – in der Nacht vom 9. auf
den 10. Juni 1863 -“
Weitere Beispiele und ausführliche Biographie von Gustav Jägermayer auf Sparismus:
Gustav Jägermayer, Photograph, Wien, Heldenplatz, Anton Fernkorns Erzherzog-Carl-Monument, um 1860 https://sparismus.wordpress.com/2014/06/14/gustav-jagermayer-photograph-wien-heldenplatz-anton-fernkorns-erzherzog-carl-monument-um-1860/
Gustav Jägermayer, Photograph, 3. deutsches Bundesschiessen, Wien, Juli 1868, P. Kaeser’s Kunsthandlung, Friedrich Grätz, Illustrator https://sparismus.wordpress.com/2014/05/25/gustav-jagermayer-photograph-3-deutsches-bundesschiessen-wien-juli-1868-p-kaesers-kunsthandlung-friedrich-gratz-illustrator/
Gustav Jägermayer, Photograph, Wien, Wieden, Hauptstrasse No. 25, unsere kleine Puppenmutter, um 1865 https://sparismus.wordpress.com/2014/06/15/gustav-jagermayer-photograph-wien-wieden-hauptstrasse-no-25-unsere-kleine-puppenmutter-um-1865/
Weitere Beispiele zum Treumann-Theater in Wien auf Sparismus:
Ludwig Angerer, k.k. Hof-Photograph, Wien IV., Alte Wieden, Feldgasse, Carl Treumann, 1861
https://sparismus.wordpress.com/2014/04/01/ludwig-angerer-k-k-hof-photograph-wien-iv-alte-wieden-feldgasse-carl-treumann-1861/
Ludwig Angerer, Photograph, Wien IV. Wieden, Feldgasse 1061, Johann Nestroy, 1861, Schauspieler, Dramatiker, Opernsänger
https://sparismus.wordpress.com/2014/03/23/ludwig-angerer-photograph-wien-iv-wieden-feldgasse-1061-johann-nestroy-1861-schauspieler-dramatiker-opernsanger/
https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Treumanntheater
Treumanntheater
(Theater am Franz-Josefs-Kai; 1, Morzinplatz 4).
Karl Treumann ersuchte am 17. Novemeber 1859 um die Bewilligung zum Bau eines neuen Theaters und um Verleihung eines Privilegiums für dieses; das Ansuchen wurde von Franz Joseph I. am 6. Jänner 1860 bewilligt, Bauort sollte die abgetragene Gonzagabastei sein. Da sich ein monumentales Theater nicht sofort realisieren ließ, ersuchte Treumann am 24. April 1860 das Ministerium des Inneren um die Baubewilligung für ein Interimstheater (für die Zeit von 1. November 1860 bis 1. November 1863) und erhielt hierfür am 7. Mai 1860 die kaiserliche Genehmigung. Die Feuergefährlichkeit des Holzbaus war bekannt; dennoch wurde das Theater am 1. November 1860 eröffnet, das Ansuchen Treumanns vom 18. März 1861, eine unbegrenzte Verlängerung für das Provisorium zu erhalten, jedoch am 30. August 1861 abgelehnt. Das Privileg erstreckte sich auf Aufführungen von Wiener Possen mit Gesang und Tanz, Schau- und Lustspiele, Pantomimen und Singspiele, wogegen für die (ausdrücklich ausgenommenen) Opern jeweils eine Zusatzbewilligung notwendig war. Spätestens im Mai 1863 wurde mit der Errichtung eines Stabilbaus begonnen; das Recht, im Interimstheater zu spielen, wurde gleichzeitig bis 1865 verlängert.
In der Nacht vom 8. auf den 9. Juni 1863 wurde das Treumanntheater allerdings durch eine Feuersbrunst vollständig zerstört, worauf Treumann vom Bau des neuen Theaters Abstand nahm.
An der Brandstelle entstand 1871-1873 (im Zuge der Vorbereitungen für die Wiener Weltausstellung) das Hotel Métropole.
Literatur
Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Band. Wiesbaden: Steiner, S. 181 ff.
Johann Hüttner: Baugeschichte und Spielplan des Theaters am Franz-Josefs-Kai. In: Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929. 17 (1970), S. 87 ff.
Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 419
https://de.wikipedia.org/wiki/Theater_am_Franz-Josefs-Kai
Das Theater am Franz-Josefs-Kai in Wien,
auch Treumann-Theater oder Quai-Theater genannt,
befand sich an der Adresse 1., Morzinplatz 4 (Platzbenennung erst 1888) und bestand lediglich von 1860 bis 1863, spielte aber eine wichtige Rolle in der ersten Phase der Wiener Operette.
Es wurde von dem Operettentenor Karl Treumann mit kaiserlicher Bewilligung als Provisorium (Interimstheater) aus Holz erbaut und am 1. November 1860 eröffnet. Architekt war Ferdinand Fellner der Ältere. Mit seiner Neorenaissance-Fassade war das Haus ein früher Zeuge des Ringstraßenstils.
Deutsch: Das Theater am Franz-Josefs-Kai in Wien auf einer Fotografie von Michael Frankenstein
English: Theater am Franz-Josefs-Kai in Vienna, 1860–1863
Spielplan und Künstler
Hier wurde eine ganze Reihe von Operetten uraufgeführt. Treumann konnte Franz von Suppé als musikalischen Leiter gewinnen; ihm gelang es, den damals äußerst erfolgreichen Stücken von Jacques Offenbach mit Das Pensionat 1860 ein wienerisches Pendant gegenüberzustellen. Im Theater am Franz-Josefs-Kai (der damals Franz Josefs Quai geschrieben wurde) wurden in den Jahren 1862/63 Suppés Operetten Die Kartenschlägerin, Zehn Mädchen und kein Mann und Flotte Bursche uraufgeführt. Am 1. Februar 1862 war anlässlich einer Galavorstellung in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph I. Johann Nestroys letztes Werk, Häuptling Abendwind, mit dem Autor in der Titelrolle zu sehen. Treumann gelang es, bedeutende Darsteller zu verpflichten: Die Soubrette Anna Grobecker begann auf dieser Bühne ihre Wiener Laufbahn, der Schauspieler Friedrich Hopp trat hier zum letzten Mal auf.
Baugeschichte
Der Baugrund war, wie der Franz-Josefs-Kai, durch die Entfernung der Wiener Stadtmauern ab 1858 entstanden. Der wirtschaftliche Auslöser für den Bau des Theaters war, dass Treumann den hohen Pachtzahlungen, die er als Direktor des Carltheaters zu leisten hatte, ausweichen wollte. Die Bewilligung für das Gebäude wurde bis 1863 ausgestellt. Im Mai 1863 wurde das Provisorium vom k. k. Innenministerium bis 1865 verlängert; gleichzeitig liefen die ersten Vorarbeiten für den Bau eines ständigen, gemauerten Theaters an.
Das Theater fiel aber in der Nacht vom 8. zum 9. Juni 1863 einem Brand zum Opfer.
Leopold Munsch (1826–1888):
Der Brand des Treumann-Theaters (Kaitheater) in Wien, 1863, Öl auf Leinwand, 37,5 x 45 cm, signiert verso: L. Munsch, Theaterwissenschaftliche Sammlung der Universität zu Köln (Schloss Wahn), Inv.-Nr. 41188 (Sammlung Niessen)
Treumann gab daraufhin den Plan eines eigenen Theaterbaus auf und übernahm am 19. August 1863 neuerlich die Direktion des Carltheaters.
Auf dem Grundstück Morzinplatz 4 wurde von 1871 an das 1873 eröffnete Hotel Metropol erbaut. 1888 erhielt der Platz seinen Namen. Im Hotel hatte 1938–1945 die Wiener Gestapo-Zentrale ihren Sitz. Das stark von Bomben beschädigte Hotel wurde in der Folge abgerissen und auf dem Bauplatz der heutige Leopold-Figl-Hof errichtet.
Literatur
Johann Hüttner: Baugeschichte und Spielplan des Theaters am Franz Josefs Kai, in: Franz Hadamowsky (Hrsg.): Jahrbuch der Gesellschaft für Wiener Theaterforschung XVII, Wien 1970, S. 87–106.
http://austria-forum.org/af/Bilder_und_Videos/Historische_Bilder_IMAGNO/Brände/00131417
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Theaterbränden
Theaterbrände
waren insbesondere bis zum 19. Jahrhundert aufgrund der Theaterbeleuchtung durch Kerzen oder Gaslicht häufig und forderten oft viele Todesopfer.
Spätestens nach dem Feuer im Wiener Ringtheater 1881 wurden zahlreiche sicherheitstechnisch unzureichende Theater mit fehlenden Rettungswegen geschlossen, zahlreiche freistehende Neubauten mit Eisernem Vorhang und neuartigen Fluchtwegkonzepten entstanden, die strikten Sicherheitsvorschriften auch im Betrieb unterstanden.
8. Juni 1863
Wien
Österreich
Theater am Franz-Josefs-Kai (Treumann-Theater)
0 Todesopfer
Mag. Ingrid Moschik,
Staatsmündelkünstlerin
